Ohrenkorrektur / Otopexie bei abstehenden Ohren (Plastische und Ästhetische Chirurgie) – Medizinisches Glossar

Eine Ohrenkorrektur oder Otopexie wird unter anderem zur
Behandlung von abstehenden Ohren, umgangssprachlich oft „Segelohren“ genannt,
durchgeführt. Diese Operation wird sowohl von Plastischen und Ästhetischen
Chirurgen als auch beispielsweise von HNO-Ärzten mit entsprechender
Spezialisierung durchgeführt. Obwohl es sich dabei um einen rein ästhetischen
Eingriff handelt, wird die OP zum Beispiel bei betroffenen Kindern (bis zum 17.
Lebensjahr) von den Krankenkassen übernommen. Das Risiko einer psychischen
Belastung durch Hänseleien wird hier als so stark eingestuft, dass eine
Indikation für die Ohrenkorrektur gegeben ist.

Ursachen für abstehende Ohren

Abstehende Ohren verursachen in der Regel keine Schmerzen
und beeinträchtigen auch nicht das Hörvermögen. Allerdings können sie für die
betroffenen Kinder (und Erwachsene) zur Belastung werden. Form und äußere
Beschaffenheit der Ohren sind genetisch bedingt und allenfalls operativ
veränderbar. Im Rahmen der Ohrenkorrektur können die Ohren so relativ schnell
angelegt werden. Laut offizieller Definition spricht man von abstehenden Ohren,
wenn die Ohrmuschel mehr als 30° vom Kopf absteht oder wenn der Abstand
zwischen Ohrmuschel und Kopf über 20 Millimeter misst.

Ohrenkorrektur/Otopexie: Verschiedene Techniken im Überblick

Je nach Ausgangssituation stehen verschiedene OP-Methoden
zur Wahl. In der Regel dauert der Eingriff zwischen 60 und maximal 90 Minuten,
er kann ambulant unter örtlicher Betäubung erfolgen. Eine klassische Methode
ist zum Beispiel die Nahttechnik nach Mustardé, bei der die Ohrmuschel mit
Hilfe einer speziellen Naht an den Kopf angelegt wird. Zuvor muss sie über die
Rückseite eingeschnitten und eröffnet werden. Bei der Ritztechnik soll der
Ohrknorpel durch gezielt gesetzte, kleine Einritzungen geschwächt und
anschließend in die gewünschte Form gebracht werden. In kombinierten
Behandlungen wirken beide Techniken zusammen. Immer häufiger kommt heute
außerdem die Fadentechnik nach Merck zum Einsatz. Hierbei wird das Ohr mit
Hilfe spezieller Kunststofffäden an den Kopf angelegt, wobei im Gegensatz zu
früheren Verfahren keine Einschnitte notwendig sind. Welche Methode am meisten
Erfolg verspricht, hängt von verschiedenen Faktoren ab und muss im Einzelfall
überlegt werden.