Leistenbruch bzw. Leistenhernie – Leistenbruchoperation (Viszeralchirurgie) – Medizinisches Glossar

Die Leistenhernie oder Leistenbruchoperation gehört mit über
200.000 Eingriffen pro Jahr zu den häufigsten Eingriffen in Deutschland. Jeder
zweite bis dritte Deutsche ist von einem Leistenbruch betroffen, wobei Männer
deutlich häufiger zu den Patienten gehören.

Versorgung des Leistenbruchs

Als Leiste bezeichnet man beim Menschen die untere Partie
der Bauchwand. Kommt es zu einem Bruch, so kann sich dieser durch spezifische
Beschwerden wie Schmerzen oder Missempfindungsstörungen im Unterleib kommen.
Allerdings lösen viele Leistenbrüche auch nicht unmittelbar Beschwerden aus.
Eine Operation ist bei Entdeckung trotzdem ratsam, weil der Bruch auch später
noch zu Komplikationen führen kann. Notfalleingriffe sind selten, so dass die
Leistenhernie bzw. – OP meist gut im Voraus geplant werden kann.

Zur Versorgung, also
Stabilisierung der Leistenregion, stehen unterschiedliche OP-Verfahren zur
Wahl. Der Eingriff dauert in der Regel rund 30 bis 45 Minuten bei einseitiger
sowie 45 bis 60 Minuten bei beidseitiger Behandlung. Er kann unter Vollnarkose
oder in lokaler Anästhesie durchgeführt werden, je nach gewählter Technik und
Ausgangssituation. Immer häufiger werden dabei endoskopische Operationen
(„Schlüsselloch-Chirurgie“) durchgeführt, die als besonders schonend und
präzise gelten. Sie erfordern ein hohes
Maß an chirurgischem Können sowie eine entsprechend moderne Ausstattung, bieten
dann aber auch einige Vorteile (geringe bis gar keine Narben, Minderung der
Nachwirkungen und Risiken). Trotzdem versprechen auch offene
Leistenbruchoperationen heute sehr gute Heilungschancen.