Katheter – Medizinisches Glossar

Der Begriff Katheter stammt aus dem Griechischen, wo er sehr
konkret eine Sonde oder Spitze für Einspritzungen in die Harnblase beschreibt.
Tatsächlich meint man hiermit heute Schläuche und dünne Röhrchen, die für ganz
unterschiedliche Vorgänge an unterschiedlichen (Hohl-) Organen genutzt werden
können – neben der Harnblase so unter anderem für Herz, Lunge, Magen oder Darm.
Katheter sind häufig aus Gummi, Silikon oder Kunststoff gefertigt und in
unterschiedlichen Durchmessern zu haben. Daneben gibt es auch Varianten zum
Beispiel aus Glas. Katheter können zur Untersuchung (Diagnose) als auch zur
Behandlung (Therapie) verwendet werden und in diesem Rahmen das gewünschte
Organ zum Beispiel absuchen, ihm Flüssigkeit entnehmen oder es entsprechend
füllen oder durchspülen.

Bekannte
Katheter-Untersuchungen und -Behandlungen

Eine wichtige Rolle spielen Katheter zum Beispiel in der
Urologie (siehe auch oben die Begriffsbeschreibung). Hier können beispielsweise
Harnröhre und Harnblase im Rahmen einer Blasenspiegelung untersucht werden.
Angestauter Urin kann außerdem durch einen Harnblasenkatheter abgeleitet
werden. Befindet sich der Urin in der Niere, so ist ein entsprechender
Nierenkatheter (Ureterkatheter) anzulegen.

Eine wichtige Möglichkeit zur Diagnosestellung von
Herzerkrankungen stellt der Herzkatheter dar. Dieser kann ebenso auch zu
Behandlungszwecken eingeführt werden. Der Zugang zur gewünschten Region des
Herzens wird über venöse oder arterielle Adern zum Beispiel in der Ellbeuge
oder Leiste gelegt. Über den Katheter können nun unter anderem der Druck in den
Gefäßen gemessen, jodhaltiges Kontrastmittel zur besseren Darstellung
eingebracht sowie elektrische Aktivitäten und Sauerstoffgehalt gemessen werden.
Bei Bedarf kann nach der Diagnosestellung dann auch direkt behandelt werden: So
lassen sich über den Herzkatheter zum Beispiel minimal-invasive,
herzchirurgische Eingriffe wie das Einsetzen eines Stents durchführen.