Karpaltunnel – Medizinisches Glossar

Der Karpaltunnel ist vielen Menschen durch eine typische
Erkrankung in diesem Bereich bekannt: das Karpaltunnelsyndrom. Hierunter
versteht man eine Verengung des Karpaltunnels, welche auf den hier befindlichen
Mittelarmnerv drückt und somit zu entsprechenden Beeinträchtigungen führt.

Der Karpaltunnel selbst bezeichnet einen relativ engen
Durchgang, durch den Nervenfasern und Muskelgewebe auf der Unterseite des
Unterarms verlaufen. Der Mittelarmnerv befindet sich auf Höhe des Handgelenks.
Durch diese spezifische Situation, insbesondere die Enge, kann es beim
Karpaltunnel bei entsprechender Fehl- oder Dauerbelastung zum oben genannten
Syndrom kommen. Typische Berufe und Tätigkeiten sind zum Beispiel die Arbeit an
der Supermarktkasse, aber auch an der Computer-Tastatur. Spezielles,
ergonomisch geformtes Arbeitszubehör soll verhindern, dass der Nerv in diesem
Bereich geschädigt, gedrückt und eingeengt wird.

Behandlung des Karpaltunnelsyndroms

Es gibt unterschiedliche konservative sowie auch operative
Behandlungsmethoden für das Karpaltunnelsyndrom. Allerdings gilt als gesichert,
dass eine Prävention (zum Beispiel durch geeignete Arbeitsmittel, siehe oben)
stets besser ist als eine nachträgliche Behandlung. Kommt es erst zu
Beschwerden, so können diese durchaus länger anhalten. Die Therapie zielt dann
darauf ab, die Symptome möglichst zu lindern und somit eine schnelle
Einsatzbereitschaft wiederherzustellen.

Welche Behandlung die richtige ist, hängt vor allem von Art
und Stärke der Beschwerden ab. Diese können Schmerzen und Taubheitsgefühle in
unterschiedlicher Intensität bis hin zur Bewegungseinschränkung umfassen. Bei
leichteren Beeinträchtigungen wird in aller Regel zunächst eine konservative Therapie
versucht. Hierzu gehört das Tragen spezieller Schienen, nachts oder auch
tagsüber, die eine Ruhigstellung und somit Schonung bewirken.
Entzündungshemmendes Kortison steht als medikamentöse Therapie zur Verfügung. Reichen
diese Methoden nicht aus, so kann eine Operation durchgeführt werden. Diese
kann wiederum offen oder endoskopisch verlaufen, wobei nach Möglichkeit heute
meist eine endoskopische Variante gewählt wird. Bei diesem Eingriff wird die
Verengung des Nervenkanals chirurgisch aufgelöst und bei Bedarf überschüssiges
Gewebe entfernt.