Injektion – Medizinisches Glossar

Im allgemeinen Sprachgebrauch meint die Injektion eine
„Einspritzung“, im Lateinischen bedeutet der Begriff so viel wie „einflößen“.
In der Medizin versteht man hierunter das parenterale, also nicht über den Darm
laufende Einbringen von Stoffen in den Organismus. In der Regel sind hiermit
Arzneistoffe gemeint. Allerdings wird der Begriff auch zum Beispiel im Labor
verwendet, so dass beispielsweise auch Spermien in eine Eizelle zur Befruchtung
injiziert werden können (siehe auch: ICSI).

Weitere Kriterien für eine Injektion: Sie erfolgt mit einer
Kanüle, und sie muss mindestens eine Barriere, in der Regel also Haut oder
Schleimhaut, überwinden.

Injektionen wirken schnell

Injektionen werden vor allem dann eingesetzt, wenn ein
Medikament schnell am gewünschten Zielort wirken soll: Also beispielsweise in
akuten Notfällen, aber auch dann, wenn der Gang über den Magen-Darm-Trakt für
das jeweilige Arzneimittel zu langwierig wäre. So müssen sich beispielsweise
Diabetiker vom Typ 1 Insulin injizieren. Übrigens erfolgt eine Injektion gar
nicht zwangsläufig direkt in die Blutbahn, sondern wird häufig zum Beispiel
subkutan (unter die Haut) oder ins Muskelgewebe gegeben.

Eine andere Eigenschaft von Injektionen: Sie können bei
entsprechender Verwendung auch ausschließlich lokal wirken. Dies macht man sich
bei der lokalen oder auch örtlich genannten Betäubung zu Nutze, die zum
Beispiel bei kleineren, ambulanten Eingriffen oder Zahnbehandlungen zum Einsatz
kommt.

Angst vor dem Piks: Injektionen ohne Nadel

Viele Menschen haben schlechte Erinnerungen an Injektionen,
die meisten rühren aus schmerzhaften Erfahrungen aus ihrer Kindheit. Dabei ist
es oft gar nicht die Schmerzintensität, sondern in erster Linie der Schreck
über das plötzliche Spüren der Injektionskanüle, die in Erinnerung bleibt.

Inzwischen gibt es Möglichkeiten, Injektionen ohne Nadel
durchzuführen. Hierdurch wird der gewünschte Wirkstoff durch hohen Druck direkt
in das Gewebe injiziert. Dieser Vorgang ist auch als Pulverinjektion bekannt,
die Methode wird allerdings in der Praxis aktuell noch seltener angewandt.