Hypertonie – Medizinisches Glossar

Der Begriff Hypertonie bedeutet seiner Wortherkunft nach so
viel wie erhöhte bzw. (zu) hohe Spannung. In der Praxis wird der Begriff oft
mit dem Bluthochdruck gleichgesetzt, wobei dieser fachlich korrekt als
Arterielle Hypertonie, also ein erhöhter Druck in den Arterien bzw.
Blutgefäßen, bezeichnet wird.

Formen der Hypertonie

Neben der Arteriellen Hypertonie gibt es die
Pulmonal-Arterielle Hypertonie, die einen Hochdruck in den Lungenflügeln
bezeichnet. Darüber hinaus wird auch ein erhöhter Muskeltonus, also eine
dauerhaft erhöhte Spannung, als Hypertonie bezeichnet. Auch ein erhöhter
Hirndruck fällt unter diesen Begriff. Die Grenzwerte werden immer wieder
angepasst, aktuell gilt beispielsweise ein Blutdruck von nicht mehr als 120 zu
80 als ideal, bis 140 zu 90 noch als normal.

Arterielle Hypertonie (Bluthochdruck): Ursachen, Diagnose
und Behandlung

Bluthochdruck wird oft als eine leise oder schleichende
Gefahr bezeichnet, da er oft keine oder nur wenige, unspezifische Beschwerden
wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit oder generelle
Abgeschlagenheit macht. Manchmal sind es Zufallsbefunde, die zur Diagnose
führen. Dabei lässt sich Bluthochdruck leicht durch ein entsprechendes
Messgerät feststellen. Eine einzige Messung allein reicht für die Diagnose
allerdings nicht aus: Insbesondere beim Arzt schießen die Werte mancher
Patienten in die Höhe, obwohl sie eigentlich einen normalen Blutdruck haben.
Dieses Phänomen ist auch als „Weißkittel-Syndrom“ bekannt. Wird jedoch ein
erhöhter Blutdruck festgestellt, dann sollten weitere Messungen sowie zur
Differentialdiagnose weitere Untersuchungen zum Beispiel der Herzgefäße und der
Nieren erfolgen. Auf diese Weise kann festgestellt werden, ob es sich um eine
primäre Hypertonie handelt oder ob eventuell andere Krankheiten zu Grunde legen
(sekundäre Hypertonie).

Die Ursachen für Bluthochdruck sind vielfältig und nicht
endgültig geklärt. Eine genetische Prädisposition, also eine Veranlagung ist
anzunehmen. Daneben betonen viele Experten, dass auch der Lebensstil eine
wichtige Rolle spielt: Übergewicht, Bewegungsmangel und Tabakkonsum
beispielsweise können den Blutdruck in die Höhe schießen lassen. Ein nicht zu
unterschätzender Faktor ist aber auch Stress: Andere Wissenschaftler sind
überzeugt, dass es sich beim Bluthochdruck eigentlich um eine psychosomatische
Erkrankung handelt. Dies legen auch Studienergebnisse nahe, die zum Beispiel
einen Zusammenhang zwischen der Erwerbstätigkeit und dem Anschnellen des
Blutdrucks aufzeigen.

Die Therapie erfolgt in erster Linie durch hierfür geeignete
Medikamente. Mitunter kann es einige Zeit dauern, bis das geeignete
Arzneimittel bzw. die passende Kombination und Dosierung gefunden sind.
Allerdings sollten Arzt und Patient die richtige Einstellung sehr ernst nehmen,
schließlich sind die möglichen Folgeschädigungen durch eine dauerhafte,
unbehandelte oder schlecht behandelte Arterielle Hypertonie immens. Neben der
medikamentösen Therapie wird ein gesunder Lebensstil empfohlen: Regelmäßige
Bewegung, gegebenenfalls ein Rauchverzicht und ebenso wichtig eine Reduktion
von Stressfaktoren im Alltag gelten als wichtige Maßnahmen gegen zu hohen
Blutdruck. Trotzdem kann es sein, dass man auch nach erfolgreicher Umstellung
lebenslang auf blutdrucksenkende Mittel angewiesen ist. Allerdings ist es
bereits als Erfolg zu werten, wenn zum Beispiel die Dosierung deutlich gesenkt
werden kann.