Hyposensibilisierung – Medizinisches Glossar

Als Hyposensibilisierung bezeichnet man ein Verfahren, das
bei der Behandlung von Allergien zum Einsatz kommt. Ziel ist es, das
Immunsystem der Betroffenen zunehmend abzuhärten, damit es schließlich nicht
mehr in der zuvor übermäßigen Weise auf die Allergene reagiert. Die typischen
allergischen Reaktionen zum Beispiel bei Heuschnupfen mit Hautausschlag,
fließender Nase, tränenden Augen sollen hierdurch ganz verschwinden oder
zumindest deutlich gemildert werden.

Die Hyposensibilisierung im Detail

Das Prinzip dieser Maßnahme basiert auf dem Wissen darum,
wie Allergien entstehen: Diese stellen gewissermaßen eine überschießende Reaktion
des Immunsystems auf bestimmte Auslöser wie zum Beispiel Pollen, Tierhaare oder
ähnliche dar. Durch die Hyposensibilisierung wird das Immunsystem nun zunächst
mit einer kleinen Dosis dieser Allergene konfrontiert, nach und nach wird diese
Dosis immer weiter gesteigert. Auf diese Weise kann eine langsame Gewöhnung
eintreten, so dass sich die Reaktion auf das Allergen normalisiert.

Je nach Ausprägung und Form der Allergie kann die Therapie
einige Wochen bis Monate in Anspruch nehmen. Auch bei einem sichtbaren Erfolg
wird die Behandlung zunächst meist beibehalten, damit es nicht zu einem
Rückschlag kommt. Bei erfolgreicher Hyposensibilisierung kehrt die Allergie
nicht zurück. Allerdings ist die Behandlung nicht frei von Risiken: Es kann zu
allergischen Reaktionen kommen, mitunter auch schweren. Im schlimmsten Fall
droht ein anaphylaktischer Schock, der einen medizinischen Notfall darstellt.
Aus diesem Grund sollten Patienten auch nach der Gabe beispielsweise der
Injektion noch eine Weile in der Arztpraxis bleiben, damit im Ernstfall schnell
geholfen werden kann.