Helicobacter pylori (H. pylori) – Medizinisches Glossar
Helicobacter pylori, kurz H. pylori, ist ein Bakterium aus
der Gattung der Helicobacter. Es kommt im Magen-Darm-Trakt vor und wird hier
für verschiedene Erkrankungen verantwortlich gemacht. Man geht davon aus, dass
weit über ein Drittel aller Menschen in Deutschland mit diesem Bakterium
infiziert sind. In vielen Fällen bleibt der Befall jedoch unentdeckt, wenn er
keine Beschwerden hervorruft oder diese nicht ausreichend untersucht werden.
So gelangt das Bakterium in den Magen
H. pylori kann relativ leicht übertragen werden. Am
häufigsten wird eine Mund-zu-Mund-Übertragung, zum Beispiel von den Eltern auf
das Kind oder später von Partner zu Partner angenommen. Auch die Aufnahme von
infiziertem Trinkwasser kann zur Ansiedelung des Bakteriums in Magen und Darm
führen. Gegen die Magensäure ist H. pylori durch verschiedene Besonderheiten
geschützt. Unter anderem produziert der Keim das Enzym Urease, welches dann
auch als eine Nachweismöglichkeit herangezogen werden kann.
Symptome, Diagnose und Behandlung eines Befalls mit H.
pylori
Das Bakterium nistet sich in der Magenwand sowie im
Zwölffingerdarm ein, wodurch es diese langfristig schädigen kann. Eine relativ
häufige Folge ist zunächst die Gastritis, also die Magenschleimhautentzündung.
Diese äußert sich durch typische Symptome wie Sodbrennen, Aufstoßen, auch
Schluckbeschwerden oder ein Globusgefühl im Hals. Darüber hinaus geht der
Befall mit H. pylori mit einem vermehrten Risiko für Magen- und
Zwölffingerdarmgeschwüre sowie für Magenkrebs einher.
Zur Diagnose stehen heute verschiedene Testverfahren zur
Wahl, worunter der Atemtest den Goldstandard darstellt. Daneben kann der Befall
inzwischen auch durch Blut- oder Stuhlproben nachgewiesen werden. Im Rahmen
einer Magenspiegelung (Gastroskopie) kann der Arzt eine Gewebeprobe entnehmen
und diese auf einen Befall untersuchen. Wichtig: Eine Magenspiegelung allein
bietet noch keinen Aufschluss hierüber!
Die Therapie ist vergleichsweise einfach, sie muss
allerdings konsequent durchgeführt werden. Meist wird hierzu eine Kombination
aus geeigneten Antibiotika und Magensäureblockern verordnet. Diese müssen über
einen gewissen, meist mehrwöchigen Zeitraum eingenommen werden. Anschließend
ist ein nochmaliger Test nötig, um den
Erfolg zu messen. Konnte der Keim nicht vollständig beseitigt werden, ist eine
nochmalige Behandlung nötig.