Hallux valgus / Schiefzehe (Orthopädie und Unfallchirurgie) – Medizinisches Glossar

Der Hallux valgus ist auch als Schiefzehe, Schiefstellung
des Großzehs oder als Vorfußfehlstellung bekannt. Dabei steht der große Zeh
schief zu den übrigen Zehen, wodurch der zugehörige Knochen ebenfalls nach
außen rückt. Hallux valgus ist in den Industrienationen ein weit verbreitetes
Phänomen und wird vor allem mit dem Tragen von Schuhen in Verbindung gebracht.
In Kulturkreisen, in denen viel barfuß gelaufen wird, sollen Schiefzehen
deutlich seltener vorkommen.

Ursachen für Hallux
valgus

Ob das Schuhetragen generell förderlich ist für die
Entwicklung einer Zeh-Schiefstellung, oder ob bestimmte Eigenschaften an
Schuhen ungünstig sind, ist nicht abschließend geklärt. Generell können hohe
Absätze, zu enge sowie zu kurze Schuhspitzen zu einer Verformung der Zehen
beitragen. Zusätzlich können auch Faktoren wie Übergewicht oder genetische
Veranlagung die Entwicklung eines Hallux valgus begünstigen.

Konservative und
operative Behandlung

Ist die Schiefzehe noch nicht
stark ausgeprägt, können Maßnahmen wie häufiges Barfußlaufen oder spezielle,
orthopädische Zehenstegsandalen als konservative Behandlung helfen. Ist der
Hallux valgus bereits manifest, dann stellt jedoch der operative Eingriff die
einzige Möglichkeit zur Behebung dar. Dieser wird von Fachärzten mit dem
Schwerpunkt Fußchirurgie durchgeführt. Weltweit bestehen mehr als 150
Operationsverfahren, die je nach Ausgangssituation zum Einsatz kommen können.
Bei Bedarf ist auch eine Kombination verschiedener Methoden
erfolgsversprechend. Fast immer wird
dabei der Mittelfußknochen aufgetrennt und anschließend zum zweiten Fußknochen
hin in die ursprüngliche Position zurückgebracht. Diese muss dann entsprechend
fixiert werden. Bei erfolgreicher Behandlung befinden sich die Zehen nun wieder
in korrektem Winkel zueinander und mögliche Schmerzen sind deutlich gelindert
oder ganz verschwunden.