Glucagon – Medizinisches Glossar
Glucagon ist ein Peptidhormon, das für die Erhöhung des
Blutzuckerspiegels zuständig ist. In dieser Funktion stellt Glucagon also den
Gegenspieler des Insulins dar. Bei einem gesunden Menschen regulieren beide
Hormone den Blutzuckerhaushalt optimal, so dass es weder zu einer Über- noch zu
einer Unterzuckerung kommt. Allerdings bleibt die Ausschüttung von Glucagon
durch die Bauchspeichseldrüse im Normalfall konstanter als die von Insulin: Nur
bei bestimmten Ereignissen wie einer Unterzuckerung (Hypoglykämie), bei stark
proteinreichen Mahlzeiten oder akuten Stresssituationen wird das Hormon
vermehrt ausgeschüttet.
Einsatz von Glucagon in der modernen Medizin
Auf Grund seiner spezifischen Wirkungsweise kann Glucagon
als Notfallmedikament für Diabetiker (Diabetes Typ 1) bei akuter Unterzuckerung
eingesetzt werden. Bei leichter Unterzuckerung genügt allerdings meist die
Einnahme von zuckerhaltigen Getränken oder zum Beispiel von Traubenzucker.
Daneben kommt es unter anderem auch als Antidot bei Vergiftungen zum Beispiel
mit Betablockern, zur Ruhigstellung des Darms sowie zur Unterstützung einer
Magenspiegelung zum Einsatz.