Glitazone – Medizinisches Glossar

Unter dem Namen Glitazone fasst man eine Gruppe oraler
Antidiabetika zusammen – also Arzneimittel, die zur Behandlung von Diabetes
mellitus Typ 2 eingesetzt und geschluckt werden. Sie sind nicht zu verwechseln
mit den Gliniden, die einen anderen Wirkmechanismus haben. Weitere Namen für
Glitazone lauten Thiazolidindione
(pharmakologisch) sowie Insulin-Sensitizer. Der letztgenannte Begriff
verweist auf die Wirkung von Glitazonen: Der Körper wird sensibilisiert für das
körpereigene Insulin, so dass dieses trotz zum Beispiel verringerter Produktion
wieder eine ausreichende Wirkung entfalten kann. Die Wirkung tritt allerdings
im Gegensatz zu anderen Antidiabetika nicht unmittelbar, sondern erst nach
einigen Wochen ein.

Glitazone im Vergleich mit anderen Medikamente: Höhere
Kosten, gleicher Nutzen

Glitazone setzen an einem völlig anderen Punkt an als
andere, orale Antidiabetika: Sie sorgen dafür, dass der Stoffwechsel mit dem
zur Verfügung stehenden Insulin ausreichend versorgt ist. Zur Verfügung stehen
die Wirkstoffe Rosiglitazon sowie Pioglitazon, die auch in Kombination mit
anderen Antidiabetika eingenommen werden können. Die Wirkung soll sich dabei
verstärken. Allerdings sind auch die in Deutschland zugelassenen Glitazone in
den letzten Jahren durch teilweise massive Nebenwirkungen in Verruf geraten.
Hinzu kommt, dass ihr Nutzen zwar belegt ist, allerdings Experten zu Folge
nicht die deutlich höheren Kosten für diese Arzneimittel rechtfertigt. Aus
diesem Grund sollen Glitazone seit 2010 nicht mehr von den Gesetzlichen
Versicherern erstattet werden.