Glaukom – Medizinisches Glossar

Das Glaukom ist vielen vor allem unter dem Namen „Grüner
Star“ bekannt. Sowohl der aus dem griechischen abgeleitete Begriff Glaukom als
auch die Bezeichnung „Grüner Star“ verweisen auf die typische Einfärbung der
Regenbogenhaut, die allerdings erst in fortgeschrittenem Stadium sichtbaer
wird.

Verschiedene Formen des Glaukoms

Streng genommen handelt es sich hierbei nicht um eine
spezifische Krankheit, vielmehr werden unter diesem Begriff verschiedene
Erkrankungen des Sehnervs bzw. dessen Fasern zusammengefasst. Am bekanntesten
ist das sogenannte Glaucoma chronicum simplex: Hierunter versteht man eine
krankhafte und meist unbemerkt verlaufende Erhöhung des Augeninnendrucks,
welche zu einer zunehmenden Degeneration des Sehnervs führen kann. Dieses primäre
Offenwinkelglaukom ist allerdings nur eine Variante. Daneben gibt es das
angeborene Glaukom, was ebenfalls primär – also nicht Folge einer anderen
Erkrankung – ist, sowie primäre Offenwinkelglaukome und Engwinkelglaukome.

Entstehung und Risikofaktoren

Ganz grob zusammengefasst entsteht ein Glaukom durch ein
Missverhältnis zwischen erhöhtem Augendruck auf der einen und der Durchblutung
des Sehnervs auf der anderen Seite. Hierdurch kommt es zu einem erhöhten
Augeninnendruck. Auf der Funktionsebene können hier verschiedene Faktoren
förderlich sein: Zum einen Arteriosklerose sowie ein allgemein niedriger
Blutdruck (Hypotonie), zum anderen Störungen des Trabekels, einem siebartigen
Geflecht im Kammerwinkel des Auges. Glaukome können angeboren oder erworben sein,
also im Laufe der Zeit entstehen. Als Risikofaktoren neben den genannten zählen
unter anderem auch ein stark schwankender Blutdruck, Diabetes mellitus, hohe
Fehlsichtigkeit und weitere. Daneben steigt das Risiko mit höherem Lebensalter.
Eine entsprechende genetische Veranlagung kann ebenfalls zur Entstehung eines
Glaukoms führen oder diese fördern.

Diagnose und Behandlung

Die Diagnose des Glaukoms erfolgt oft erst, wenn erste
Beschwerden auftreten oder zum Beispiel bei einem akuten Glaukomanfall. Dies kann
fatal sein, denn der zunehmende Augeninnendruck kann dann bereits Fasern des
Sehnervs zerstört haben. Bei sogenannten Risikopatienten, zum Beispiel mit
familiärer Häufung der Erkrankung oder auch bei bekannten Vorerkrankungen, kann
eine Vorsorgeuntersuchung sinnvoll sein. Neben der obligatorischen Messung des
Augeninnendrucks müssen dabei aber weitere Untersuchungen des Gesichtsfeldes
sowie des Augenhintergrunds erfolgen.

Zur Behandlung stehen spezielle Medikamente zur Verfügung,
die als Augentropfen verordnet werden. Kann der Augeninnendruck hierdurch nicht
verbessert werden, so sind auch operative Maßnahmen möglich. Dabei können
bereits erfolgte Schäden nicht rückgängig gemacht werden, aber das
Fortschreiten der Erkrankung lässt sich zumindest aufhalten.