Endokrin (Endokrine Drüsen, Endokrinologie) – Medizinisches Glossar

Endokrin bedeutet so viel wie „nach innen abgebend“, also
fachlich ausgedrückt: innersekretorisch. Verwendet wird der Begriff für jene
Drüsen des menschlichen Körpers, die ihre Sekrete direkt in den Körper abgeben.
Insbesondere Hormone werden durch endokrine Drüsen sofort in den Blutkreislauf
abgegeben. Das Fachgebiet, welches sich mit diesen Organen und deren Vorgängen
beschäftigt, wird als Endokrinologie bezeichnet.

Endokrine Drüsen im menschlichen Körper

Umgangssprachlich werden jene Drüsen, die ihre Stoffe direkt
in den Organismus abgeben, auch unter dem Begriff „Stoffwechsel“
zusammengefasst. Typische Beispiele hierfür sind unter anderem die Schilddrüse,
die Hirnanhangsdrüse oder die Nebennieren. Daneben gibt es eine Reihe an
Drüsen, die sowohl endokrin als auch exokrin (mehr dazu im jeweiligen Eintrag)
tätig sind. Hierzu zählen zum Beispiel die Bauchspeicheldrüse und einige
Geschlechtsorgane.

Fachgebiet Endokrinologie

Ein Facharzt für Endokrinologie wird in der Regel dann
aufgesucht, wenn Verdacht auf eine Störung der endokrinen Drüsen besteht. Hier
ist zwischen Funktionsstörungen beispielsweise der Schilddrüse oder der
Nebennieren sowie zwischen Erkrankungen dieser zu unterscheiden. Die Symptome
können jedoch sehr ähnlich ausfallen. Vor der Behandlung steht eine gründliche
Diagnostik, die unterschiedlichste Verfahren wie differenzierte Blutbilder zur
Bestimmung des Hormonspiegels, aber auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall,
MRT oder Szintigrafie bis hin zu Gewebeproben umfassen kann. Die Therapie
richtet sich dann nach dem jeweiligen Krankheitsbild. Typische Erkrankungen,
die ins Gebiet der Endokrinologie fallen oder zumindest teilweise von
Endokrinologen behandelt werden, sind Schilddrüsenerkrankungen und – Störungen
(Hasimoto, Morbus Basedow, Verkleinerungen und Vergrößerungen und viele
weitere), Erkrankungen der Nebennieren, aber auch beispielsweise Diabetes
(hierfür gibt es allerdings eine eigene Fachrichtung/Spezialisierung, die
Diabetologie). Ziel ist die (Wieder-) Herstellung einer optimalen
Drüsenfunktion mit bedarfsgerechter Abgabe von zum Beispiel Hormonen. Ist dies
nicht möglich, so kann beispielsweise eine Hormonersatzgabe erfolgen. Mitunter
sind auch chirurgische Eingriffe nötig, um zum Beispiel eine von Knoten
durchsetzte oder stark vergrößerte Schilddrüse ganz oder teilweise zu
entfernen. Dieser Teilbereich wird dann auch als Endokrine Chirurgie
bezeichnet.