Endemie – Medizinisches Glossar

Bestimmte Krankheiten bzw. die entsprechenden Erreger können
in bestimmten Regionen stärker verbreitet sein. In diesem Fall spricht man von
einem Endemiegebiet (die Region beschreibend) bzw. von einer Endemie (das
Phänomen beschreibend). Im Gegensatz zur Pandemie, die ortsübergreifend
auftritt, sowie zur Epidemie, die ein zeitlich begrenztes, höheres Aufkommen
einer Erkrankung oder Infektion bezeichnet, ist die Endemie andauernd. Ein
typisches Beispiel hierfür sind Gebiete, in denen durch Zecken übertragende
Krankheiten wie FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und andere besonders
häufiger vorkommen als anderswo. Dieses Phänomen wird auch als Naturherde
bezeichnet, weil der Krankheitserreger (hier zum Beispiel FSME) fest in das
örtliche Ökosystem integriert ist und deshalb entsprechend ein dauerhaft
erhöhtes Ansteckungsrisiko gegeben ist.

Reisen in Endemiegebiete

Naturherde zeichnen sich dadurch aus, dass sie der
einheimischen Bevölkerung oftmals weniger Beschwerden bereiten. Dies ist quasi
eine Voraussetzung dafür, dass sich der Krankheitserreger langfristig vor Ort
halten kann. Viele Bewohner vor Ort tragen also womöglich den Erreger in sich,
ohne schwer zu erkranken. Natürlich trifft dies nicht auf jeden Einzelnen zu.
Trotzdem sind Reisende, die von auswärts in ein Endemiegebiet kommen, oft einer
erhöhten Erkrankungsgefahr ausgesetzt. Wer in ein entsprechendes Gebiet reist,
sollte sich je nach Art des dort vorherrschenden Erregers zum Beispiel bei
einem Reisemediziner über mögliche Impfungen und weitere Vorkehrungen informieren.
Daneben gibt es auch etliche Erkrankungen, vor denen man sich durch übliche
Vorsichtsmaßnahmen (je nach Erreger beispielsweise Speisen vor dem Verzehr
schälen bzw. durchkochen, kein Leitungswasser trinken, bei Zeckengefahr: lange
Kleidung und Repellent als Schutz) schützen kann.