Demenz – Medizinisches Glossar

Der Begriff Demenz bedeutet ursprünglich so viel wie
„abnehmender Verstand“ oder „Unvernunft“. Heute werden unter dem Begriff
verschiedene Zustände zusammengefasst, bei denen Betroffene in ihrer geistigen
Leistungsfähigkeit (zunehmend) eingeschränkt wird. Umgangssprachlich wird die
Demenz oftmals auch mit der Alzheimer-Krankheit gleichgesetzt, wobei Demenz
durch Alzheimer bedingt sein kann, aber nicht muss.

Ursachen und Symptome der Demenz

Eine einzelne Ursache für die Entstehung von Demenz ist bis
heute nicht bekannt. Vielmehr geht man davon aus, dass verschiedene Faktoren
für die Entwicklung des psychiatrischen Syndroms verantwortlich sein können.
Besonders häufig tritt die Demenz im fortgeschrittenen Alter und bei Frauen
auf. Trotzdem kann Demenz natürlich auch Männer sowie durchaus auch jüngere
Menschen betreffen. Die genauen Entstehungszusammenhänge sind hier noch unklar,
dabei werden verschiedenste Theorien diskutiert. Allerdings gelten chronische
Krankheiten wie Diabetes mellitus, Hypertonie und weitere neben Gewohnheiten
wie Rauchen, aber auch psychischem Stress als Risikofaktoren. Ein allgemein
gesunder Lebensstil auch mit guten sozialen Kontakten wird daher als wichtige
Prävention angesehen.

Zu den typischen Symptomen einer Demenz, die sich oftmals
schleichend entwickelt, gehört vor allem eine (zunehmende) Vergesslichkeit, die
von Betroffenen wie auch ihrem Umfeld anfangs oft nur als „Schusseligkeit“
wahrgenommen wird. Hinzukommen können weitere Beschwerden wie eine Minderung
des Denkvermögens, motorische Beeinträchtigungen und psychische Veränderungen.
Nicht selten leiden Demenzkranke zum Beispiel unter Depressionen. Auch
aggressives Verhalten kann durch die zunehmende Hilflosigkeit begünstigt
werden.

Therapie der Demenz

Die Diagnose Demenz ist für viele Betroffene ein Schock. Bis
heute gibt es keine wirksame Behandlungsmöglichkeit, um ein Fortschreiten der
Erkrankung aufzuhalten oder um diese gar rückgängig zu machen. Die Therapie
konzentriert sich daher vor allem darauf, eine möglichst hohe Lebensqualität
für die Betroffenen zu erreichen. Umso wichtiger ist neben der körperlichen
auch die seelische Betreuung der Patienten, die gerade für Angehörige oft auch
belastend sein kann. Nicht selten suchen diese daher früher oder später selbst
Hilfe zum Beispiel bei erfahrenen Fachärzten oder in Selbsthilfegruppen.

Im Anfangsstadium können die Symptome der Demenz möglicher
Weise durch aktive Mithilfe, beispielsweise durch gezieltes Gedächtnistraining
und durch eine möglichst lange Selbständigkeit im Alltag verlangsamt werden.
Daneben werden verschiedene Medikamente ausprobiert, von denen bisher jedoch
noch keines eindeutig belegbare Erfolge bringen konnte.