Dekubitus – Medizinisches Glossar

Dekubitus (auch: Dekubitalgeschwür, Wundliege- oder Druckgeschwür)
bezeichnet das sogenannte Wundliegen, das bei bettlägerigen Patienten auftreten
kann. Ursache hierfür kann eine nicht sachgemäße Pflegeversorgung sein.

Ursachen und Prävention des Geschwürs

Dekubitus wird umgangssprachlich auch als „offener Rücken“
bezeichnet. Tatsächlich weisen Betroffene regelrechte Krater im Gewebe auf, die
sich häufig, aber nicht zwangsläufig am Rücken befinden. Diese offenen
Geschwüre sind entzündlich und können sich unbehandelt weiter ausbreiten.
Umgekehrt kann sich ein einmal entstandener Dekubitus nicht vollständig
zurückbilden. Umso wichtiger ist eine sorgfältige und konsequente Vorbeugung.

Dekubitalgeschwüre entstehen, wenn das Gewebe einem
permanenten Druck ausgesetzt ist. Dies trifft zum Beispiel bei bettlägerigen Patienten
zu. Dementsprechend sind für diese seit vielen Jahren Maßnahmen wie das
regelmäßige Umdrehen bzw. Wenden durch das entsprechende Pflegepersonal
vorgesehen. Spezielle Dekubitus-Matratzen oder – Kissen können außerdem
präventiv wirksam sein, da sie das Gewebe entlasten. Auch eine angemessene
Bewegungstherapie sowie eine bedarfsgerechte Hautpflege verringern das Risiko
eines Dekubitus. Individuelle Faktoren wie Übergewicht, eine erhöhte
Körpertemperatur, aber auch ungünstige Kleidung, die zu vermehrtem Schwitzen
führt, können die Entstehung begünstigen.

Schweregrade und Behandlung

Bei der Behandlung von Dekubitalgeschwüren gilt die Formel
„Je früher, desto besser“. Nach neueren Definitionen ist bereits eine
dauerhafte, nicht mehr wegdrückbare Rötung das erste Dekubitus-Stadium.
Entsprechend ernst sollten Ärzte und Pflegepersonal diese Symptome nehmen.

Eine eigene Therapie gegen Dekubitalgeschwüre gibt es nicht.
Das primäre Ziel besteht darin, die vorhandenen Leiden zu lindern, Entzündungen
gegebenenfalls auch durch Medikamente zu versorgen und die weitere Ausbreitung
durch entsprechende Prävention zu verhindern.