Bypass – Medizinisches Glossar

Der Name Bypass meint ganz Allgemeinen die Umgehung einer
Engstelle, also gewissermaßen eine „Abkürzung“ von A nach B. In der Medizin ist
hiermit entsprechend eine Maßnahme gemeint, durch die Engpässe beispielsweise
der Gefäße umgangen werden können. Auf diese Weise kann dann die Versorgung
aller betroffenen Gefäße und Organe mit ausreichend Blut gewährleistet werden.

Bypass in Herz- und Gefäßchirurgie

Engstellen und Engpässe treten besonders häufig zum Beispiel
im Bereich der Herzkranzgefäße oder in den Beinvenen auf. Hier kann ein
entsprechender Bypass gelegt werden, um wieder für eine ausreichende
Durchblutung zu sorgen. Auch bei Aneurysmen der Gefäße oder Engstellen an
anderen Gefäßen wie zum Beispiel Venen und Arterien kann ein Bypass angelegt
werden. Je nach Position und Art des Bypass wird er entsprechend benannt (zum
Beispiel Koronararterien-Bypass zur Behandlung der Koronaren Herzkrankheit).

Der Bypass stellt nicht selten die einzige Möglichkeit zur
Besserung des Krankheitsbildes dar. In einigen Fällen ist eine sofortige
Behandlung notwendig oder zumindest ratsam, in anderen Situationen besteht
ausreichend Bedenkzeit. Dabei sollten Vorteile und auch mögliche Risiken sowie
etwaige Alternativen abgewogen werden.

Bypässe aus künstlichem oder körpereigenem Gewebe

Grundsätzlich kann der Bypass zur Umgehung einer
Gefäßengstelle aus körpereigenem Material des Betroffenen gewonnen oder aus
künstlichem Material geformt werden. Beide Methoden bieten spezifische Vorzüge
und Nachteile, dabei entscheidet der Einzelfall: Sollen größere Gefäße ersetzt
bzw. umgeleitet werden, dann muss in der Regel auf künstliche Prothesen als
Bypass zurückgegriffen werden. Umgekehrt gibt es Körperpartien, auf die ob
ihrer Position und des menschlichen Bewegungsprofils sehr große Kräfte
einwirken. Dieser Belastung hält oftmals nur natürliches Gewebe stand.