BMI – Medizinisches Glossar

Vielfach kritisiert und trotzdem der nach wie vor wichtigste
Maßstab zur Einordnung des Körpergewichts: Der Body Mass Index, kurz BMI und zu
Deutsch Körpermasseindex (selten), wurde 1832 erstmalig etabliert und hat bis
heute wenig von seiner Bedeutung verloren. Obwohl es inzwischen zahlreiche
Experten gibt, die andere Maßstäbe zur Beurteilung der Körpermasse fordern und
empfehlen, wird der BMI noch immer vielfach als Richtlinie genutzt.

Berechnung des BMI

Um den BMI zu berechnen, wird das Gewicht durch die
Körpergröße zum Quadrat geteilt. Hierdurch ergibt sich ein Faktor, eben der
BMI. Wie dieser einzuordnen ist, lässt sich an Hand fertiger Tabellen ablesen.
Ein BMI zwischen 18,5 und 25 gilt als Normalgewicht, darunterliegende Werte
kennzeichnen ein Unter-, darüberliegende ein Übergewicht. Dabei wird je nach
Tabelle nochmals zwischen verschiedenen Graden von Unter- und Übergewicht
entschieden.

Kritik am BMI und alternative Modelle

Die Beurteilung des Körpergewichts nach dem BMI wird aus
verschiedenen Richtungen kritisiert: Zum einen wird die Methode als heute nicht
mehr haltbar kritisiert, zum anderen aber auch die Kategorisierung von Menschen
als zum Beispiel krankhaft unter- oder übergewichtig allein auf Grund eines Faktors
an sich abgelehnt.

In technischer Hinsicht kann der BMI heute neueren
Erkenntnissen zu Folge tatsächlich allenfalls als ein grober Anhaltspunkt
betrachtet werden. So berücksichtigt er keinerlei individuelle Faktoren, die
ebenfalls wichtig sind zur Beurteilung des Körpergewichts: Insbesondere das
Geschlecht und der individuelle Körperbau sowie die vorhandene Muskelmasse
werden hier nicht einbezogen. So könnte im Extremfall beispielsweise ein
Leistungssportler laut BMI übergewichtig sein, was nicht der Realität
entspricht. Auch betonen Experten, dass die Proportionen sehr viel
aussagekräftiger seien für den Gesundheitszustand als das tatsächliche Gewicht.
So gilt insbesondere Bauchfett als deutlich schädlicher als Fettgewebe an
Hüften und Po. Als ein alternatives Modell gilt daher zum Beispiel der
Hüfte-Taille-Quotient.