Bindegewebe – Medizinisches Glossar
Das Bindegewebe ist ein unverzichtbarer Bestandteil des
menschlichen Organismus. Ihm kommen vielfältige Aufgaben zu, unter anderem der
Schutz empfindlicher Organe, Aufrechthaltung der Stabilität auf der einen und
Mobilität auf der anderen Seite (beispielsweise die Bindegewebsstränge im
Gelenk). Auch für ein jugendliches, frisches Aussehen spielt das Bindegewebe
eine wichtige Rolle: Es wirkt stützend und polsternd und verhindert somit
frühzeitige Faltenbildung.
Die vielfältigen Aufgaben deuten es bereits an: Es gibt
nicht einen, sondern viele verschiedene Typen von Bindegewebe. Diese
Gewebetypen können sich im Einzelnen deutlich voneinander unterscheiden. Gemein
ist allen, dass sie relativ arm an Zellen, aber reich an sogenannter
Zwischenzellmasse sind. Je nach Definition wird hierunter so zum Beispiel nur
das „eigentliche“ Bindegewebe, also die stützende, gallertartige Masse zwischen
den übrigen Gewebetypen (daher auch der Name, also das verbindende Gewebe) oder
aber auch weiteres stützendes Gewebe wie das Fettgewebe verstanden.
Bedeutung für die Ästhetische Medizin
Ein großer Anteil des Bindegewebes besteht aus sogenannten
kollagenen Fasern bzw. Kollagen. Dieses kann, ebenso wie zum Beispiel
stützendes Fettgewebe, mit zunehmendem Alter abgebaut werden. Sichtbar wird
dies unter anderem an den Händen, am Hals und im Gesicht. Hier kommt es zur
Erschlaffung der Haut, außerdem zur Bildung von Falten. Um dem
entgegenzuwirken, bietet die Ästhetische Medizin verschiedene
Behandlungsmethoden zur Wiederherstellung der polsternden Gewebeschichten.
Hierfür kommt auch Kollagen zum Einsatz, häufiger wird jedoch inzwischen
Hyaluronsäure verwendet – die wiederum auch im Bindegewebe vorkommt.
Krankheiten des Bindegewebes
Das Bindegewebe erfüllt in erster Linie natürlich
gesundheitliche Funktionen: Neben der schützenden und stützenden Funktion ist
es auch an Prozessen wie der Wundheilung beteiligt. Erkrankungen des
Bindegewebes sind möglich: Zu den Erbkrankheiten gehört zum Beispiel die
Glasknochenkrankheit, bei der tatsächlich nicht die Knochen, sondern das
umliegende Bindegewebe fehlerhaft oder gar nicht ausgeprägt ist. Hierdurch kann
es schnell zu Brüchen kommen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Erkrankungen,
die im Bindegewebe entstehen (beispielsweise gut- oder bösartige Tumoren,
Lipome) oder die sich hier zumindest abspielen (zum Beispiel bestimmte
Autoimmunerkrankungen). Auch die Bänder gehören zum Bindegewebe, hier können
zum Beispiel Verletzungen wie Bänderdehnung oder – Riss auftreten.