Beschneidung bei Vorhautverengung (Phimose)

Die
Beschneidung aus religiösen Gründen wurde in den letzten Jahren heftig
diskutiert. Ganz unabhängig hiervon gibt es aber auch eine medizinische
Indikation für die Beschneidung der männlichen Vorhaut. Häufig sind hiervon
Jungen betroffen, mitunter kann der Eingriff aber auch noch im Erwachsenenalter
erfolgen. In der Regel aber tritt die Phimose, also eine Verengung der Vorhaut,
bereits in sehr jungen Jahren auf. Als Definition hierfür gilt, dass die
Vorhaut nicht bis hinter die Eichel zurückgezogen werden kann. In diesem Fall
kann die Phimose zu verschiedenen Beschwerden und Komplikationen führen,
einschließlich Schmerzen und Infektionen. Weil das Thema für nicht wenige
Eltern noch immer ein Tabu ist, trauen sich einige gar nicht erst, mit ihrem
(Kinder-) Arzt über das Problem zu sprechen – dabei tritt die Phimose viel
häufiger auf, als gemeinhin oft angenommen.

Beschneidung
der Phimose und alternative Behandlungsmöglichkeiten

Die
operative Beschneidung gilt längst als Routineeingriff bei der Vorhautverengung
bzw. Phimose. Dabei wird ein Teil der Vorhaut entfernt. Der Eingriff dauert
nicht lange und heilt in aller Regel sehr gut aus. Voraussetzung hierfür ist
natürlich, dass die OP durch einen erfahrenen Facharzt durchgeführt wird. In
diesem Fall können die mit der Phimose verbundenen Beschwerden schnell
abklingen. Im Übrigen wird die Beschneidung zum Beispiel in den USA auch in
nicht-religiösen Familien relativ häufig aus gesundheitlichen Gründen
durchgeführt. So soll sogar das Risiko einer Krebserkrankung im
Geschlechtsbereich generell abnehmen, wobei es hierüber unterschiedliche
Ansichten gibt.

Trotzdem muss längst nicht
jede Phimose unbedingt operativ entfernt werden. Eine Alternative bietet die
Behandlung mit steroidhaltigen Salben, die jedoch regelmäßig sowie über einen
längeren Zeitraum durchgeführt werden muss, um den gewünschten Erfolg zu
bringen. Auch diese Variante ist jedoch nicht ohne Gegner: Gerade bei schon
etwas älteren Kindern kann diese Behandlung Schamgefühle mit sich bringen.
Außerdem ist diese Prozedur mitunter auch schmerzhaft, zudem braucht sie Zeit,
um wirken zu können. Eltern sollten also sehr genaue Rücksprache mit ihrem Arzt
halten, welche Behandlungsmethode für ihren Sohn am besten geeignet ist.