Bakterium – Medizinisches Glossar

Ein Bakterium, Mehrzahl Bakterien, ist ein Kleinstlebewesen
ohne echten Zellkern. Sie sind allerdings nicht die einzigen Lebewesen dieser
Art. Heute werden Bakterien als eine von drei Formen aller Lebewesen
eingeteilt. Erstmalig sichtbar gemacht wurde das Bakterium bereits im 17.
Jahrhundert. Es gibt so viele Bakterien, dass längst nicht alle Arten überhaupt
entdeckt oder gar erforscht worden sind. Auch die Definition, was ein Bakterium
im Einzelnen ausmacht, hat sich selbst noch innerhalb der letzten Jahrzehnte
verändert. Neben dem Grundaufbau haben die unterschiedlichen Bakterienarten zum
Teil nur wenig miteinander gemein. Umgangssprachlich werden sie übrigens auch
als Bazillen bezeichnet, insbesondere in Zusammenhang mit Erkrankungen.

Bakterien als Krankheitserreger, Antibiotika als Gegenmittel

Etliche Krankheiten werden durch Bakterien hervorgerufen.
Erst mit der Erfindung des Penicillin, des ersten hergestellten Antibiotikums,
konnten zahlreiche Erkrankungen oder zum Beispiel auch infizierte Wunden
konsequent behandelt werden. Die Bedeutung dieser Entdeckung für die moderne
Medizin, die auf Forschungsprojekten mit bakterienschädigenden Mikroorganismen
basierte, kann nicht genug betont werden.

Noch heute erkranken gerade in den ärmsten Regionen der Welt
zahlreiche Menschen durch vermeidbare Infektionen mit Bakterien, beispielsweise
durch verunreinigtes Trinkwasser. Umgekehrt ist aber auch der massenhafte
Gebrauch von Antibiotika kritisch zu bewerten: Während die wichtigen Medikamente
andernorts fehlen, werden sie in hoch entwickelten Ländern oft viel zu
fahrlässig und massenhaft eingesetzt. Besonders kritisch zu sehen sind hier
Medikamenteneinnahmen bei vergleichsweise geringen Beschwerden, die noch dazu
frühzeitig abgesetzt werden. Dies führt dazu, dass bereits einige
Bakterienstämme immun gegen alle verfügbaren Antibiotika sind, so dass eine
Erkrankung im Ernstfall lebensbedrohlich sein kann.

Bakterien: Manchmal äußerst nützlich

Bakterien sind jedoch nicht in allen Fällen nur für
Krankheiten verantwortlich. Im Gegenteil: Vielfach lebt der Mensch in Symbiose
mit diesen, ist also sogar abhängig von Bakterien – und umgekehrt. Ein gutes
Beispiel stellt hier die Darmflora dar, die von zahlreichen Bakterien besiedelt
ist, die für eine optimale Funktion sorgen.