Haarausfall ist bei Männern und Frauen ab vierzig bis fünfzig Jahren weit verbreitet, wobei Männer signifikant stärker betroffen sind als Frauen. Da die meisten Medikamente oder Mittel gegen Haarausfall nachweislich keine Wirkung haben, insbesondere bei erblich bedingtem Haarausfall, entscheiden sich immer mehr Menschen für eine Haartransplantation. Die Medikamente, die wirken und Haarausfall stoppen können, haben häufig starke und unerwünschte Nebenwirkungen. Was eine Haartransplantation ist und wie sie durchgeführt wird, soll im Folgenden dargestellt werden.

Methoden der Haartransplantation

Punch Methode

Eine der ältesten Methoden der Haarverpflanzung ist die Punch- oder Stanztechnik. Dabei werden behaarte Hautteile in der Größenordnung von 4 mm verpflanzt. Das Ergebnis sieht allerdings meist unnatürlich aus, da die Haare büschelweise aufgesetzt wirken.

Mini- und Microcraft Methode

Die in Deutschland am weitesten verbreitete Methode ist die Streifen und Einsetzungsmethode Mini/Micrografts (MMG). Bei dieser Methode wird aus dem Haarkranz ein behaarter Haustreifen entnommen und in mittlere sowie kleinere Hautpartien mit den Wurzeln der Haare unterteilt. Diese sogenannten Mini-bzw. Microcrafts werden dann an den gewünschten Stellen platziert. Das geschieht unter örtlicher Betäubung und dauert zwischen drei bis sechs Stunden.

Streifenentnahme und Einsetzung follikularer Einheiten

Diese Methode funktioniert im Wesentlichen wie die Mini- bzw. Microcraft Methode auch, nur dass bei dieser Methode Hautstreifen entnommen werden mit follikularen Einheiten, statt der Haarwurzeln. Vereinfachend kann das Haarfollikel als der Produktionsort der Haare beschrieben werden. Das Haarfollikel ist die zentrale Steuereinheit der Haare, hier wird das Wachstum und die Ausbildung der Haare festgelegt. Durch die Transplantation gesunder Haarfollikel können die Haare an der gewünschten Stelle wieder wachsen.

Follicular Unit Extraction Methode (FUE)

Die Follicular Unit Extraction ist die momentan modernste Haartransplantationsmethode in Deutschland. Hier werden follikulare Einheiten gewonnen, anschließend zwischengelagert und implantiert. Die follikularen Einheiten enthalten natürlicherweise vier bis maximal fünf Haare. Die Stelle, von welcher die Haare entnommen werden, muss hinterher nicht genäht werden, sie verschließt sich innerhalb kurzer Zeit von selbst wieder. Ein Nachteil ist der hohe Zeitaufwand der Haarentnahme.

Risiken der Haartransplantation

Bei der Haarverpflanzung treten in seltenen Fällen Infektionen, Blutungen, Schwellungen und Taubheitsgefühle auf. Insbesondere bei guten Haarchirurgen kommt es allerdings sehr selten zu Problemen während des Eingriffs und auch hinterher.

Warum sich viele für eine Haartransplantation entscheiden?

Für manche ist ihr Aussehen ihr Kapital, so zum Beispiel für Schauspieler. Viele Schauspieler entscheiden sich daher im Alter für den Eingriff, um weiterhin die Rollen spielen zu können, für die sie bekannt geworden sind. Der Wiedererkennungseffekt ist für diese Berufsgruppe besonders wichtig. Auch in anderen Berufen stehen viele häufig im Mittelpunkt vor einer großen Anzahl an Menschen, beispielsweise Manager oder Moderatoren, auch für diese Berufe ist ein gutes Aussehen von enormer Bedeutung. Zudem ist es auch wichtig, dass das Selbstwertgefühl nicht unter dem Verlust der Haare leidet, daher kann eine Haarverpflanzung hier für viele Abhilfe leisten.

Wenn Sie an Haarausfall leiden, sollten sie zunächst gemeinsam mit Ihrem Arzt mögliche Ursachen abklären. So können schwerwiegende Krankheiten als Auslöser des Haarausfalls ausgeschlossen werden. Haarausfall kann erblich bedingt sein, aber auch das erste Symptom schwerer Erkrankungen wie Syphilis oder Gürtelrose.