Wer nach einer Knie-OP schnell wieder „auf die Beine“ kommen möchte, sollte sich die Ratschläge der Ärzte zu Herzen nehmen – je nach Stadium der Heilung kommen hier unterschiedliche Ansätze in Betracht. Allen gemein ist der Rückgriff auf Maßnahmen der Physiotherapie. Richtig eingesetzt, können diese den Operationserfolg maßgeblich beeinflussen.

Abhängig von der Art des Eingriffs lassen sich folgende Therapieformen einsetzen.

Physiotherapie nach Meniskusschaden

Gerade bei intensiven sportlichen Belastungen treten häufiger Schäden am Meniskus auf. Diese hochkomplexe Knorpelanlage sorgt zum einen für die Beweglichkeit der Kniegelenke; zum anderen sind die Menisken in ihrer Funktion als Stoßdämpfer durch die vielseitige Beteiligung an Bewegungen empfindlich für Überbelastungen in unterschiedlicher Form.

Gerade bei Sportarten wie

  • Fußball
  • Tennis
  • Handball
  • Squash
  • Karate und Kampfsport
  • Turnen

kommt es statistisch sehr häufig zur Beeinträchtigung. Auch hohes Übergewicht sorgt für eine übermäßige Beanspruchung der Kniegelenke und kann auf Dauer zu bleibenden Schäden führen.

Ist ein Meniskusschaden zuverlässig diagnostiziert, wird in der Behandlung zunächst eine Entlastung angestrebt. Muss der Meniskusschaden operativ beseitigt werden, ist die anschließende Physiotherapie vor allem auf das Ziel gerichtet, eine umfassende Beweglichkeit und Belastbarkeit wiederherzustellen. Dies erfolgt meistens durch kniegelenksschonende und kniegelenksstabilisierende Übungen sowie durch gezielten Muskelaufbau der umgebenden Bereiche.

Konsequent angewendete Krankengymnastik kann auch im Vorfeld einer Operation zur Besserung der Beschwerden führen. Wer hier regelmäßig trainiert, ist mitunter sogar in der Lage, eine eigentlich fällige Operation abzuwenden.

Physiotherapie nach Arthroskopie

Kommt es aufgrund einer eindeutigen Diagnose zu einem arthroskopischen Eingriff, so ist auch dieser in der Nachsorge begleitend durch Physiotherapie zu behandeln. Insbesondere isometrische Übungen (also Übungen, die den Muskel beanspruchen, ohne über eine große Bewegungsamplitude geführt zu werden) sorgen dann nach und nach dafür, dass das Knie wieder voll belastet werden kann.

Physiotherapie nach einem neuen Kniegelenk

Oft ist durch Alters- und Verschleißerscheinungen ein neues Kniegelenk nötig. Die dabei genutzte Knieprothese sollte ebenfalls in der Nachsorge besonderes Augenmerk des Physiotherapeuten erfahren, denn: Auch hier steht die volle Belastbarkeit als Ziel des Operateurs im Fokus der ärztlichen Bemühungen.

Da bei einer Knieprothese ein längerer stationärer Aufenthalt die Regel ist, sollten erste physiotherapeutische Maßnahmen schon im Krankenhaus aufgenommen werden. Dabei ist nicht nur die Wiederherstellung von Interesse, sondern auch die Mobilität des Patienten – denn diese ist durch den Eingriff enorm eingeschränkt. Sportarten mit plötzlichen Bewegungsänderungen oder wechselnden Belastungen sollten in der postoperativen Phase weitgehend vermieden werden. Diese könnten nur zusätzlichen „Stress“ für das neue Gelenk bedeuten. Ein erfahrener Physiotherapeut wird auch hier mit langsam steigenden Belastungen arbeiten, sodass das Operationsergebnis auch langfristig zufriedenstellend erhalten bleibt.