Das Schädel – Hirn – Trauma gilt als häufigste Todesursache vor dem Erreichen des 40. Lebensjahres in Deutschland. Schätzungen zufolge erleiden mehr als 200 Personen je 100.000 Einwohner pro Jahr ein SHT. Abhängig vom Schweregrad des SHT, wird es nicht immer auf den ersten Blick diagnostiziert. Die bekannteste Form des Schädel – Hirn – Traumas ist wohl die sprichwörtliche Gehirnerschütterung (Commotio cerebri).

Ursachen eines SHT

Unter einem Schädel – Hirn – Trauma verstehen Mediziner eine Schädelverletzung mit Gehirnbeteiligung, die sowohl gedeckt als auch offen vorliegen kann. In aller Regel entsteht diese Verletzung durch eine Gewalteinwirkung auf den Kopf. Häufige Ursachen sind in Verkehrs- oder Radunfällen, Stürzen und Schlägen zu finden. Mit Hilfe eines Punktesystems, der Glasgow Scala (GCS), unterteilen die Mediziner ein SHT in Schweregrade.

  • SHT 1: Das leichte SHT (GCS Wert 13 – 15)
  • SHT 2: Das mittelschwere SHT (GCS Wert 9 – 12)
  • SHT 3: Das schwere SHT (GCS Wert 3 – 8)

Rund 80 % der betroffenen Patienten erleiden nur ein leichtes Schädel – Hirn – Trauma, bei welchem sich die Symptome binnen weniger Tage zurückbilden. Mittelschwere und schwere Schädel – Hirn – Traumata liegen zu je 10 % vor. In solchen Fällen kommt es zu einem  Schädelbruch, der zu Blutungen im Hirn oder zur Hirnschwellung bzw. sogar zur Schädigung des Weichgewebes führt. Eine Operation bleibt im Rahmen dieser Verletzungen nicht aus. Oftmals erhalten Patienten im Rahmen der Behandlung ein passgenaues Schädelimplantat aus biokompatiblem Material, um einen maximalen mechanischen Schutz für das zentrale Nervensystem bzw. das Weichgewebe wieder herzustellen.

Symptome

Da bei einem leichten Schädel – Hirn – Trauma etwa Blutungen bis zu 48 Stunden nach dem Unfall auftreten können, gestaltet sich die Diagnostik oftmals schwierig. Mögliche Symptome eines leichten SHT sind u.a.:

  • Kopfschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Schwindel
  • Erbrechen bzw. Übelkeit
  • Lähmungen
  • Empfindlichkeit gegenüber Geräuschen, Licht, Geschmack, Geruch
  • Apathie

Treten diese Anzeichen eines leichten SHT auf, sollte unbedingt ein Neurologe konsultiert werden.

Diagnostik

Im Verlauf der Untersuchung in einer Klinik wenden Mediziner verschiedene Methoden der Diagnostik an. Unter anderem wird bei schweren Verletzungen eine Computer-Tomographie (CT) durchgeführt oder andere bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) zu Hilfe gezogen. Zu den weiteren möglichen Untersuchungen zählen die MR-Angiographie, ein Ultraschall-Screening oder eine Elektroenzephalographie (EEG). Abhängig von der Schwere der Verletzung entscheiden die Fachärzte dann die weitere Vorgehensweise in der Behandlung des Patienten. Ebenfalls abhängig von der Schwere des SHT sind die Genesungsaussichten. Von der vollständigen Heilung bis zur lebenslangen schweren Behinderung liegt alles im Bereich des Möglichen. Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter Ratgeber Schädelhirntrauma.

Fazit: SHT gehören zu den häufigsten Verletzungen mit Todesfolge. Der Schweregrad der Verletzung entscheidet über die Prognosen der Genesung. Da leichte Schädel – Hirn – Traumata nicht in jedem Fall sofort diagnostiziert werden, muss der Patient 48 Stunden nach dem Unfall genau beobachtet werden.