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2020-11-27T13:50:23+01:00

Inkontinenz Männer / Implantation eines artifiziellen Sphinkters (künstlicher Schließmuskel): Die Operation (Teil 2)

Die
Operation im Detail:
Zunächst erfolgen nach der Rasur im OP-Vorraum eine
ausgiebige Desinfektion über 10 Minuten und ein steriles Abdecken des
Operationsfeldes. Dann kommt es zur Einlage eines Katheters über die
Harnröhre. Nun folgt ein circa 5 cm langer Schnitt in Längsrichtung im Dammbereich. Alternativ kann auch an
der Rückseite des Penis, dort wo der Penis in den Hodensack übergeht
(penoscrotal), eine circa 3 cm lange Querinzision erfolgen. Daraufhin wird das
Gewebe eröffnet, bis man zur Harnröhre gelangt. Diese wird aus dem umgebenden
Gewebe freipräpariert und zirkulär freigelegt. Nun kann mit einem Messband die
benötigte Manschettengröße ausgemessen werden und die Manschette um die
Harnröhre gelegt werden. Anschließend werden eine kleine Tasche für die
Kontrollpumpe im rechten (bei Linkshändern im linken) Hodensack vorbereitet und
die Kontrollpumpe dort eingelegt. Nun wird der druckregulierende Ballon in den
Unterbauch gelegt. Dies erfolgt entweder über den penoscrotalen Schnitt bzw.
über einen zusätzlichen Schnitt von circa 5 cm im Unterbauch. Hierauf werden
die einzelnen Komponenten miteinander verbunden und der artifizielle Sphinkter
deaktiviert. Abschließend erfolgen ein Wundverschluss und das Anlegen eines Druckverbands. Eine Aktivierung des artifiziellen Sphinkters erfolgt erst mehrere
Wochen postoperativ nach Abschluss der kompletten Heilung – so lange ist der
Patient weiterhin inkontinent.

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