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2020-11-27T13:59:16+01:00

Inkontinenz Männer – Ursachen

Die genaue Ursache
bzw. der auslösende Faktor für eine Belastungsinkontinenz nach radikaler
Prostatektomie
konnte bisher noch nicht eindeutig geklärt werden. Anscheinend spielen hier eine Dysfunktion des
Blasenhalses und intraoperative Verletzungen, insbesondere autonomer Nerven und
des Blasenschließmuskels (Sphinkter) selber, eine Rolle.
Eine Schließmuskelverletzung kann hierbei durch eine direkte
Muskelverletzung oder auch durch die Schädigung der Nerven-Versorgung des Schließmuskels
hervorgerufen werden.

Wahrscheinlicher
ist durch die Entfernung der Prostata eine Lockerung der Haltestrukturen des
Schließmuskels, was zu einer Senkung der hinteren Harnröhre – ohne direkte
Verletzung des Schließmuskels oder seiner Nerven – führt.
Dadurch hat der Schließmuskel nicht mehr die Kraft, die benötigt wird, um
einen unwillkürlichen Urinverlust bei ansteigendem abdominellen Druck (im
Rahmen körperlicher Betätigung) zu verhindern.

Diese
beschriebene Lockerung der Haltestrukturen kann auch nach einer TUR-P,
einer Adenomenukleation oder einer Laserung der Prostata auftreten. Viel häufigere Ursache
der Belastungsinkontinenz ist hier aber eine direkte Schädigung des
Schließmuskels.

Nach einer
Bestrahlungstherapie kann es durch Schädigung der für den Schließmuskel
verantwortlichen Nerven – aber auch durch eine direkte Schädigung des
Schließmuskels – zu einer Belastungsinkontinenz kommen.

Im Rahmen einer
schweren Harnröhrenverletzung kann es ebenfalls zu einer Nervenschädigung oder
zu einer direkten Verletzung des Schließmuskels mit konsekutiver
Belastungsinkontinenz kommen.

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