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2020-11-27T14:11:44+01:00

Blasenkrebs / Blasenkarzinom / Harnblasenkarzinom – Fakten

Operationsname, Definition: Transurethrale Resektion
der Harnblase (TUR-B) /
Bei der transurethralen Resektion der Harnblase (TUR-B) handelt es sich um
eine urologische Operationstechnik,
bei der erkranktes Gewebe aus der Harnblase ohne äußeren Schnitt durch die Harnröhre hindurch abgetragen wird.

Hintergrundinformationen: Jedes Jahr erkranken nach Angaben des
Robert Koch-Instituts etwa 25.000 Menschen in Deutschland neu an einem
Karzinom der Harnblase. Männer sind im Vergleich zu Frauen etwa zweieinhalb Mal
so häufig betroffen. Das Harnblasenkarzinom stellt derzeit etwa 2% aller
malignen (bösartigen) Erkrankungen dar. Es handelt sich hierbei um die vierthäufigste
Tumorerkrankung beim Mann und die zehnthäufigste Tumorerkrankung bei der Frau.

Das mittlere Erkrankungsalter
liegt für Männer bei 70 und für Frauen bei 73 Jahren. Bei bösartigen Neubildungen
der Harnblase handelt es sich fast immer um sogenannte Urothelkarzinome, die
auch als Transitionalzellkarzinome (Übergangszellkarzinome) bezeichnet werden.
Häufig lassen sich derartige Tumoren multifokal (gleichzeitig an verschiedenen
Stellen in der Harnblase) nachweisen.

Deutlich
seltener sind Plattenepithelkarzinome oder Adenokarzinome der Harnblase. Im
Allgemeinen werden flache Wachstumsformen von sogenannten papillären
(warzenformigen) oder soliden Tumoren unterschieden.

Facharzt dieser Operation: Eine
Harnblasenspieglung bzw. die transurethrale Resektion eines Tumors wird vom
Urologen durchgeführt.

Häufigkeit pro Jahr: Nach dem Prostatakarzinom gilt das Harnblasenkarzinom
als die zweithäufigste bösartige Erkrankung im Urogenitaltrakt. Beim Mann liegt
die Zahl der Neuerkrankungen pro Jahr bei 30 auf 100 000 Einwohner, bei der
Frau bei 8 Neuerkrankungen pro Jahr auf 100 000 Einwohner.

Herkunft und Entwicklung: Das erste
elektrisch beleuchtete Zystoskop wurde durch Max Nitze im Jahr 1879 vorgestellt
und stellt die Voraussetzung für die heute verfügbaren TUR-B Instrumente dar.
Nitze entwickelte zudem Instrumente, die als Operationszystoskope eingesetzt
werden konnten und führte die Kauterisierung (Verödung von Tumoren) bei der
Abtragung von Harnblasentumoren ein.

Max
Stern führte im Jahr 1926 den Begriff des Resektoskops ein. Er schuf damit den Prototyp des heutigen
Resektoskops.

Stationär / Ambulant: Die transurethrale Resektion der Harnblase wird in der
Regel unter stationären Bedingungen durchgeführt.

Kosten der Operation und
Kostenübernahme durch die Krankenkasse:
Eine TUR-B kostet ca. 2100 Euro und wird
von der Krankenkasse übernommen.

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