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2020-11-27T14:23:03+01:00

Das Ziel: Ziel der Operation ist es, den Tumor möglichst
komplett zu entfernen und dabei insbesondere die Funktion des Nervus fazialis
zu erhalten.

Heilungschancen: Die
neurochirurgische Operation über den subokzipitalen Zugang bietet eine gute intraoperative
Darstellung sämtlicher wichtiger Strukturen (Hirnnerven, Hirnstamm,
Blutgefäße). Sie ist bei einem Tumorwachstum innerhalb des Schädels zu wählen.
Ein OP-Zugang direkt durch das Felsenbein, wie er von HNO-ärztlicher Seite
ausgeführt wird, ist vor allem bei einem Tumor, der sich innerhalb des Gehörganges
ausbreitet, zu bedenken. Alternativ besteht die Möglichkeit der Radiochirurgie
(stereotaktische Radiochirurgie, Gamma-Knife, Cyber-Knife). Kleinere Akustikusneurinome
können mit dieser Methode behandelt werden. Der Tumor wird dabei nicht
entfernt, aber im Wachstum gebremst. Eine Tumorkontrolle ist in über 90 % zu
erreichen. Jedoch sind echte Langzeitergebnisse hinsichtlich des erneuten
Tumorwachstums und hinsichtlich von Bestrahlungsspätfolgen noch selten. Eine
komplette chirurgische Entfernung des Akustikusneurinoms ist in über 95 % der
Fälle möglich.

Das Risiko einer
Op-bedingten Schädigung des mimischen Gesichtsnerven (N. facialis) ist bei der
Operation abhängig von der Tumorgröße. Ebenso die operationsbedingte Schädigung
des Hörnervs.

Alternativen zur Operation: Große
Akustikusneurinome müssen operiert werden, da sie den Hirnstamm
komprimieren
und damit lebenswichtige Zentren des Gehirns gefährden. Kleinere Tumore bis 1,5 – 2 cm können, vor allem
wenn sie symptomlos auftreten, regelmäßig mit MRT-Kontrollen beobachtet werden.
Sollten sich eine Wachstumstendenz zeigen oder verstärkte Symptome auftreten,
besteht die Notwendigkeit zur Behandlung (Operation oder Bestrahlung). Patienten mit
einer
bestimmten Erbkrankheit (Neurofibromatose Typ II) sollten eher,
auch bei kleineren Tumormaßen behandelt werden, da jedes Tumorwachstum
schneller verläuft.

Entscheidung für die Operation: Die Operation
ist bei größeren Akustikusneurinomen (größer 2 – 2,5 cm) anzuraten. Bei
kleineren Tumoren kann eine Bestrahlung diskutiert werden. Eventuell ist, wie
oben erwähnt, auch ein abwartendes Verhalten mit regelmäßigen MRT-Kontrollen zu
diskutieren.

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