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2020-11-27T14:22:23+01:00

Die Operation wird nicht durchgeführt, wenn eine allgemeine Minderung der Narkosefähigkeit durch
schwere Lungen- und Herzerkrankungen sowie sonstige schwere Krankheiten existieren.

Risiken: Die Operation
wird in sitzender bzw. in seitlich liegender Lagerung durchgeführt. Bei
sitzender Lagerung besteht das Risiko des Eindringens von Luft in das venöse
System. Anästhesist und Operateur treffen hier Vorkehrungen, um dieses Ereignis
sofort feststellen und darauf reagieren zu können. Die wichtigste Komplikation
bei der OP eines Akustikusneurinoms besteht
in einer Schädigung des Nervus fazialis (Gesichtsnerven). Die Häufigkeit dieser
Komplikation ist insbesondere abhängig von der Größe des Akustikusneurinoms.
Bei Tumoren unter 1 cm Durchmesser kann in 95 % der N. fazialis in seiner
Funktion erhalten werden. Dies gelingt bei Tumoren über 2 cm in 50 – 70 %. Eine
Fazialislähmung äußert sich im ausgeprägtesten Fall durch die schlaffe Lähmung
der mimischen Muskulatur einer Gesichtshälfte, wobei der Lidschluss gestört ist
und dadurch auch eine Gefahr für das Auge durch die fehlende Benetzung mit
Tränenflüssigkeit besteht. Die Fazialisparese kann sich im Verlauf spontan
zurückbilden. Bei dauerhaften Defiziten sind aber auch ästhetische
Korrektureingriffe bzw. kleinere Operationen zur Re-Innervation der mimischen
Muskeln durch andere Nerven möglich.

Häufig kommt es
durch die Operation zu einer Schädigung bzw. zusätzlichen Schädigung des
Hörnervs. Bei größeren Tumoren ist ein Erhalt des Hörvermögens auf dem
betroffenen Ohr nur sehr selten möglich.

Die Störung eines
Gleichgewichtsnervs durch die Tumoroperation- das Akustikusneurinom geht vom
Gleichgewichtsnerven aus- wird mit der Zeit durch die andere Seite kompensiert.
Selten sind Komplikationen anderer Hirnnerven, die für den Schluckakt und die
Stimmbildung zuständig sind. Bei großen Tumoren besteht ein geringes Risiko,
dass durch die Operation bzw. die Schwellung nach der Operation eine Schädigung
des Kleinhirns bzw. des Hirnstamms resultiert. Die Folgen können hier gravierend
sein und bis zu Lähmungen und Bewusstseinsstörungen reichen.

Selten kommt es
nach der Operation durch die Eröffnung luftgefüllter Räume der Schädelbasis zu
einem Austritt von Hirnwasser durch die Nase oder das Ohr. Diese Komplikation
kann durch verschiedene Maßnahmen bis hin zu einer operativen Abdichtung des
knöchernen Lecks behoben werden.

Sehr selten
treten eine Hirnhautentzündung oder ein Hirnwasseraufstau (Wasserkopf) auf. Auch
hier gibt es gute Behandlungsmöglichkeiten.

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