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2020-11-27T14:21:04+01:00

Ergebnis: Nach der Operation soll wieder
eine vollständige Stabilität des Gelenkes hergestellt sein – bei freier
Beweglichkeit und Schmerzfreiheit.

Kontrolltermine: Der erste Kontakt mit dem
Operateur findet am Tag nach der Operation statt. Die weiteren Kontrolltermine
werden je nach Bedarf vergeben. Der nächste feste Arzttermin ist dann zum
Entfernen des Nahtmaterials ca. 10?14 Tage nach der Operation. 4 Wochen und 2 Monate
nach Operation sind ebenfalls Kontrolltermine wünschenswert. 4?6 Monate nach
der Operation sollte ebenfalls ein Kontrolltermin stattfinden.

Einschränkungen nach der Operation: Eine Woche nach der Operation
soll der Patient zwei Unterarmgehstützen benutzen und das operierte Bein mit
Fußbodenkontakt belasten. Ein bis zwei Tage nach der Operation werden die
Drainageschläuche aus dem Gelenk gezogen. Tipp:
Im häuslichen Umfeld ist ggf. eine Unterstützung sinnvoll. Für Einkäufe und
ähnliche Tätigkeiten ist eine Hilfe für ca. zwei Wochen postoperativ
wünschenswert. Zwei Wochen nach der Operation besteht eine Bewegungslimitierung
auf 60° Beugung. Weitere zwei Wochen eine Limitierung auf 90° Beugung, danach
Freigabe. Die Knieschiene soll ca. vier Wochen nach der Operation getragen
werden.

Schmerzen und Narben nach der Operation: Bei stationären Operationen
besteht die Möglichkeit, einen sogenannten Schmerzkatheter in das operierte Bein
einzulegen, sodass postoperative Schmerzen nur leicht vorhanden sein werden. Im
Rahmen von ambulanten Operationen bestehen 2?3 Tage nach der Operation mäßige
bis deutliche Beschwerden im Bereich des Kniegelenkes, die mit
Schmerzmedikamenten in aller Regel sehr gut zu behandeln sind. Es wird
insgesamt 3 Narben geben. 2 ca. 5mm lange Einstichnarben neben der
Kniescheibensehne innen und außen sowie eine ca. 2?3 cm lange Narbe im Bereich
der Innenseite des Schienbeinkopfes.

Medikamente nach der Operation: Nach der Operation ist eine
Thromboseprophylaxe zwingend erforderlich. Diese ist bis zum Erreichen der Vollbelastung erforderlich und wird in Form von Injektionen unter die Haut gegeben.
Entzündungshemmende Schmerzmedikamente sind für ca. 1 Woche notwendig, ggf. ist
begleitend ein Magenschutzpräparat sinnvoll.

Rehabilitation / Physiotherapie: Eine stationäre/teilstationäre
oder ambulante Rehabilitationsmaßnahme ist in aller Regel nicht notwendig. In
den allermeisten Fällen ist es ausreichend, eine ambulante Physiotherapie in
Kombination mit Lymphdrainagebehandlungen durchzuführen. In Einzelfällen kann
eine ambulante Rehabilitationsmaßnahme sinnvoll sein. Die gesetzlichen
Krankenkassen kommen für die ambulante Rehabilitationsbehandlung in aller Regel
nicht auf. Berufsgenossenschaften und private Krankenkassen entscheiden die Kostenübernahme
für eine ambulante Reha-Maßnahme im Einzelfall.

Dauer der Abheilung: Die Wundheilung ist nach 2
Wochen abgeschlossen. Die Einheilung des vorderen Kreuzbandes dauert ca. 6
Monate. Alltagstauglichkeit wird ca. 3?4 Wochen nach der Operation gegeben
sein. Moderater Sport kann beginnen ab 4?6 Wochen nach der Operation. Die erste
Phase nach der Operation dient der Reduktion der postoperativen Schwellung. Die
Phase 2 dient der Steigerung der Beweglichkeit. Phase 3 dient der
Muskelkräftigung und die Phase 4 der Rückführung des Patienten an die
sportliche Aktivität.

  • 0?2 Wochen postoperativ:
    Verringerung der Schwellung, möglichst vollständige Streckung entsprechend der
    Gegenseite, muskuläre Kontrolle des Beins, zunehmende Beugung nach
    Beschwerdelage, Rückkehr zu normalem Gangbild.
  • 2?6 Wochen postoperativ: Erhalt
    der vollen Streckung, volle Beugung, zunehmende Kräftigung, sicherer Stand auf
    dem betroffenen Bein.
  • 6?12 Wochen postoperativ:
    Zunahme von Vertrauen und Fitness, regelmäßige Übungen in einem Fitnessstudio
    und zusätzliches, tägliches Übungsprogramm zu Hause, verbesserte Balance und
    Koordination, Joggen.
  • 3?6 Monate nach der Operation:
    Zutrauen in die Kniestabilität, Erhalt der Motivation, Lauf? und
    Drehaktivitäten, verbesserte Aerobic?Fitness. Spezifisches Sporttraining.
    Danach Rückkehr zur vollen Sportaktivität.

Krankschreibung: Die Dauer der Krankenschreibung
richtet sich zu einem wesentlichen Teil nach dem ausgeübten Beruf. Für
Bürotätigkeiten ist eine Krankschreibung von 4 Wochen in aller Regel
ausreichend. Bei Tätigkeiten, die mit körperlicher Belastung (Gehen/Stehen und
Heben von Lasten) einhergeht, ist üblicherweise eine Krankmeldung von 2, im
Einzelfall auch mal 3 Monaten notwendig. In Einzelfällen ist auch eine stufenweise
Wiedereingliederung in das Arbeitsleben sinnvoll.

Hinweis für ein optimales
Operationsergebnis:
Bei fehlender Kooperation des Patienten während der Physiotherapie ist der
Erfolg der Operation gefährdet. Durch fehlende Muskulatur, fehlende Stabilisationsfähigkeit
und eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenkes ist die Funktion des Kniegelenkes
für sportliche Betätigung nicht ausreichend. Bei deutlichen Defiziten kann auch
die Alltagstauglichkeit eingeschränkt bleiben (siehe auch » Risiken der Operation – Kreuzbandplastik).

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