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2020-11-27T14:21:43+01:00

Eine Voraussetzung für die
Durchführung der Narkose ist, dass der Patient 6?8 Stunden vor der Operation
nüchtern ist, das heißt nicht gegessen und nicht getrunken hat. Notwendige
Medikamente sollen weiter genommen werden. Ein weiterer wichtiger Punkt ist,
dass ausreichend lange vor der Operation blutverdünnende Medikamente oder
bestimmte Blutzuckermedikamente abgesetzt werden oder umgesetzt werden. Der
Hausarzt soll ca. 2 Wochen vor der Operation diesbezüglich kontaktiert werden.
Dieser überwacht dann auch die Umsetzung, bzw. die Absetzung der Medikation.

Wenn der Patient nicht nüchtern
zur Operation erscheint, kann die Operation nicht durchgeführt werden (bzw.
verschiebt sich die Operation um mehrere Stunden). Bei gefülltem Magen besteht
die Gefahr, dass Mageninhalt in die Lungen aspiriert (eingeatmet) wird und sich
so eine nicht ungefährliche Komplikation einstellt (z. B. Lungenentzündung).
Bei Einnahme bestimmter Medikamente kann eine Narkose unmöglich sein. Bei nicht
abgesetzter Blutverdünnung kommt es während und nach der Operation zu
unnötigen ggf. auch gefährlichen Blutungen.

Bei ambulanten Operationen muss
gewährleistet sein, dass der operierte Patient nach der Operation abgeholt wird
und im häuslichen Umfeld am Operationstag betreut ist. Sowohl stationär als
auch ambulant postoperativ ist eine Thromboseprophylaxe erforderlich. Es muss
sichergestellt werden, dass diese einmal täglich in Form einer Injektion unter
die Haut durchgeführt wird. Der Patient sollte über ausreichende Schmerzmedikamente
verfügen. Nach Rücksprache mit dem Operateur ist nach der Operation
Physiotherapie bzw. Lymphdrainage nach einem festgelegten Nachbehandlungsschema
vorgesehen. Sinnvoll ist es in aller Regel vor der Operation bereits Termine
für die krankengymnastische Übungsbehandlung zu vereinbaren. Bereits vor der
Operation sollten Wiedervorstellungstermine bei dem Operateur vereinbart
werden. Die Anwendung von sogenannten Motorschienen im häuslichen Umfeld hat
sich bewährt und sollte vor der Operation bereits organisiert werden.

Angstpatienten: Ein ausführliches Gespräch mit dem Operateur
kann häufig die Angst vor der Operation deutlich reduzieren. Wenn es konkrete
Ängste gibt, sollten diese mit dem Operateur besprochen werden. Ängste vor der
Narkose werden im Idealfall mit dem Narkosearzt besprochen. In manchen Fällen
ist in der Nacht vor der Operation ein leichtes Beruhigungs? oder Schlafmittel
angezeigt.

Hinweis
vor stationärer Operation:
Vor der stationären Operation erfolgt neben der Aufklärung und dem
Operationsvorbereitungsgespräch bei dem operierenden Arzt auch ein Gespräch mit
dem Narkosearzt. Der operierende Arzt bzw. der Hausarzt stellt eine
Bescheinigung zur stationären Einweisung aus. Der Patient ist in aller Regel
bei unkompliziertem Verlauf etwa 3?5 Tage stationär. Für den
Krankenhausaufenthalt muss der Patient neben seinen persönlichen
Körperpflegeutensilien und Bekleidung ein Paar Gehstützen und eine Knieschiene
mitbringen. Für die Tage nach der Operation hat sich eine sportliche Bekleidung
und sportliches Schuhwerk bewährt. Die Gehstützen und die Knieorthese
(Knieschiene) werden rezeptiert und ist in Sanitätshäusern erhältlich. Die
Knieschiene wird dem Patienten vom Orthopädietechniker angepasst.

Hinweis
vor ambulanter Operation:
Vor der ambulanten Operation erfolgen das Aufklärungsgespräch mit
dem Operateur und das Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten (Narkosearzt).
Der Patient findet sich in aller Regel ca. 30 Minuten vor der geplanten
Operation im ambulanten Operationsbereich ein. Er bringt zwei
Unterarmgehstützen, eine Knieschiene (Orthese), alle Befunde aus der
Operationsvorbereitung und die bildgebende Diagnostik mit.

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