1991


1991

2020-11-27T13:54:23+01:00

Der
extra-intrakranielle Bypass wird bei Erkrankungen der Hirngefäße, die zu einer
Durchblutungsstörung führen und medikamentös nicht ausreichend therapierbar sind,
durchgeführt. Hierbei wird das Ende eines Hautgefäßes im Schläfenbereich über
eine kleine Schädeleröffnung auf ein oberflächliches Hirngefäß genäht und somit
eine Verbindung der außerhalb und
innerhalb des Schädelknochens verlaufenden Gefäße geschaffen.

Die
Hauptindikation zur Bypassanlage ist heutzutage die sogenannte Moya-Moya-Erkrankung,
eine seltene Gefäßerkrankung, die durch einen voranschreitenden ein- oder beidseitigen
Verschluß der Hirngefäße charakterisiert ist.

Weitere
Indikationen zur Bypassanlage sind der geplante Verschluß von Hirngefäßen bei
der Therapie großer Gefäßmissbildungen oder Hirntumoren mit Gefäßbeteiligung,
desweiteren ateriosklerotisch bedingte Hirngefäßverschlüsse, bei denen es auch
nach maximaler Ausschöpfung der medikamentösen Therapie noch zu neuen Ausfallserscheinungen
kommt.

Die
Anlage eines extra-intrakraniellen Bypass wird durch einen Facharzt für
Neurochirurgie unter dem Operationsmikroskop in Vollnarkose durchgeführt und
dauert ca. 2-4 Stunden.

Auf den
folgenden Seiten wird die Indikation zur Bypassanlage und die Operation
ausführlich für den Patienten beschrieben.

Literaturquellen:

  • I. Yasargil MG:
    Anastomosis between the superficial temporal artery and a branch of the middle
    cerebral artery, in Yasargil MG (ed): Microsurgery applied to
    Neurosurgery.Stuttgart: Georg Thieme Verlag 1969: 105-115
  • II. Kraemer M, Heienbrok
    W, Berlit P (2008) Moyamoya disease in Europeans. Stroke 39 (12): 3193 – 3200
  • III. Vajkoczy P (2009)
    Moyamoya disease: collateralization is everything. Cerebrovasc Dis 28: 258
Nach oben