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2020-11-27T14:43:52+01:00

Wahl des richtigen Operateurs: Nach den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft liegt die Mindestmenge an Rektumkarzinomen pro Institution bzw. zertifiziertem Zentrum bei 20 und pro Operateur bei [gt]10 pro Jahr. Gute Operateure können einen deutlich umfangreichen OP-Katalog vorweisen. Im Aufklärungsgespräch sollte der Chirurg die modernen Konzepte der radikalen Tumorchirurgie bei gleichzeitigem Erhalt des Afters beschreiben können. Zudem sollte er über die Langzeitkonsequenzen und die Nachbetreuung berichten und die Operationszahlen im Klinikum offenlegen. Ein guter Operateur verfügt über eine Intensivstation, eine Stoma-Fachschwester und über ein Netzwerk von Spezialisten aus anderen Fachrichtungen. Der moderne Rektum-Chirurg kann die Krebsoperationen auch laparoskopisch (minimal invasiv oder Schlüssellochtechnik oder Bauchspiegelung) durchführen. Er sollte genaue Angaben dazu machen können und folgende Fragen beantworten können:

Arbeitet der behandelnde Arzt in einem Darmzentrum, das von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert wurde? Wie viele Patienten mit Enddarmkrebs werden jährlich behandelt? Werden die Konzepte in einer Tumorkonferenz gemeinsam festgelegt? Wo erfolgt die Begleitbehandlung? Stehen Computertomographie (CT) und Kernspin (MR) zur Verfügung? Gibt es ein Schmerzbehandlungs-Konzept?

Der operierende Arzt muss Viszeralchirurg sein.

Tests und Voruntersuchungen / Informationen für den behandelnden Arzt: Der Arzt sollte über die Vorgeschichte bezüglich Voroperationen und Begleit- und Nebenerkrankungen informiert werden, insbesondere auch, ob Blutgerinnungsstörungen vorhanden sind. Die gesundheitliche Vorbelastung des Patienten muss bekannt und ggf. für die Operation optimiert werden. Er sollte mögliche Blasenentleerungs- und Potenzstörungen abfragen.

Es sind die Patienten-bezogenen Standarduntersuchungen vor einer großen Operation notwendig: Routinelaborwerte, EKG, körperliche Untersuchung. Die Blutgruppe muss bestimmt werden, und zwei Blutkonserven werden in der Regel für Notfallsituationen gekreuzt. Die Tumor-bezogenen Untersuchungen umfassen CT, MR, chirurgisch-proktologische Abklärung inkl. Endosonographie, Koloskopie, Schließmuskelmessung (Manometrie) und die speziellen Tumormarker im Blut CEA und CA-19-9. Weitere Diagnostik wird bei besonderen Fragestellungen angefordert.

Bei Krebspatienten ist die Eigenblutspende nicht angezeigt. Bei Rektumresektionen ist heutzutage in der Regel kein relevanter Blutverlust zu erwarten.

Einzureichende Unterlagen: Aufklärung mit Operationseinwilligung, Einwilligung zur Narkose, alte Befunde

Einnahme von Medikamenten: Alle Medikamente können bis zur stationären Aufnahme eingenommen werden, mit der Ausnahme gerinnungshemmender Mittel. So muss zum Beispiel ASS 5 Tage vor der Operation abgesetzt werden. Blutverdünner wie Marcumar müssen gegen Heparinspritzen eine Woche vorher ausgetauscht werden. Dies organisiert in der Regel der Hausarzt. Die metforminhaltigen antidiabetischen Medikamente sollten 2 Tage vor Aufnahme abgesetzt werden.

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