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2020-11-27T14:31:24+01:00

Operationsname, Definition und Hintergrundinformationen: Aneurysma der Arteria basilaris / Etwa 5 % der Menschen entwickeln ein Aneurysma im Bereiche der Hirnarterien. Am häufigsten sind die Gefäße im sog. vorderen Gehirnkreislauf betroffen, Arteria (A.) communicans anterior, A. carotis interna, A. cerebri media. Mit 8 % aller Aneurysmen ist die A. basilaris aber die häufigste Stelle im sog. hinteren Gehirnkreislauf. Wiederum am häufigsten ist hier der sog. Kopf oder die Spitze der A. basilaris betroffen. Das Operationsrisiko ist bei Eingriffen im Bereich des hinteren Kreislaufes deutlich höher als bei Operationen des vorderen Kreislaufes. Das Coiling ist hier auch mit Stent-Unterstützung Behandlung erster Wahl. Im hier geschilderten Fall ist das Aneurysma der Basilaris-Spitze extrem klein und führte eindeutig zu einer Gehirnwasserblutung, so dass eine interventionell-radiologische Behandlung technisch sehr problematisch erschien. Die Operation ist durchaus stellvertretend für alle anderen Aneurysma-Operationen zu sehen, nur ist sie von hohem Schwierigkeitsgrad, aufgrund der tiefzentralen Lage des Basilaris-Kopfes und der heutigen absoluten Seltenheit als Clipping in dieser Region.

Facharzt dieser Operation: Die Clipping-Operation wird durch einen Facharzt für Neurochirurgie durchgeführt. Empfehlenswert ist hier ein Neurochirurg, der eine ausgewiesene Erfahrung für Hirnarterienaneurysma-Operationen hat und mindestens 100 Clipping-Eingriffe selbstständig durchgeführt hat. Generell sollte auch das Clipping an Zentren bzw. Kliniken stattfinden, an denen das Coiling und andere interventionell-radiologische Techniken als Leistungen angeboten werden.

Häufigkeit pro Jahr: Eine durch ein Aneurysma verursachte Hirnblutung (häufigstes Symptom) tritt bei 6-10 Menschen pro 100.000 Einwohnern auf.

Herkunft und Entwicklung: Dr. Kurze in Los Angeles war der erste Neurochirurg, der Hirnarterienaneurysmen unter dem OP-Mikroskop operierte (1958). Prof. Yasargil (damals Zürich), Prof. Sugita (Matsumoto/Japan) und Prof. Ito (Akita/Japan) haben die Aneurysmaoperation mikrochirurgisch standardisiert und ausgefeilt. Außerdem haben die Ersteren die auch heute am häufigsten verwendeten Aneurysma-Clips entwickelt.

Stationär / Ambulant: Die Operation muss auch unter Elektivbedingungen stationär durchgeführt werden. Der durchschnittliche stationäre Aufenthalt beträgt im Rahmen einer erlittenen Hirnblutung mindestens 14-20 Tage. Bei Operation eines asymptomatischen Aneurysmas muss man mit 7-10 Tagen stationären Aufenthalt rechnen.

Kosten der Operation: Die Fallpauschale beträgt für die Gesamtbehandlung etwa knapp 14.000 €. Bei Chefarztwahl kommen etwa 4.000 – 6.000 € dazu.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse: Die Krankenkasse bezahlt komplett die Behandlungskosten.

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