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2020-11-27T13:40:32+01:00

Patienten mit schweren
Allgemeinerkrankungen sollten bei einem nicht zwingenden Eingriff davon
abgeraten werden. Ähnliches gilt für psychische Krisensituationen und akute
psychiatrische Erkrankungen. Bei Patienten mit einer Störung der Blutgerinnung,
bzw. wenn ihre blutverdünnenden Medikamente nicht abgesetzt werden dürfen, soll
eine Oberschenkelstraffung nicht durchgeführt werden.

Die häufigste Komplikation bei einer Oberschenkelstraffung
ist das Auftreten von Wundheilungsproblemen. Dies wird bei Rauchern häufiger
beobachtet, sodass diese eine Nikotinkarenz 2-3 Wochen vor und nach dem
Eingriff
einhalten sollten. Sollten Wundheilungsprobleme auftreten, heilen die
entstandenen Wunden in der Regel innerhalb einigen Wochen spontan ab und haben
meistens keinen negativen Effekt auf das Endergebnis. Unschöne Narben können
meist durch kleine Korrektureingriffe in örtlicher Betäubung verbessert werden.
Auch bei korrekter Operation können Asymmetrien entstehen, die ggf. später
korrigiert werden können.

Bei manchen Patienten kann es zu einer Ansammlung von Flüssigkeit in der Wunde
(Serombildung) kommen. Um dies zu vermeiden, werden die während der Operation
eingelegten Wunddrainagen so lange belassen, bis sie wenig Wundflüssigkeit
fördern (in der Regel maximal 30 ml/24 Stunden). Nach der Operation werden Patienten
eine speziell angepasste Kompressionsmiederhose für insgesamt sechs Wochen
tragen müssen. Hat sich trotzdem ein Serom gebildet, müssen dann
Serompunktionen in regelmäßigen Abständen ambulant durchgeführt werden.
Das Risiko, eine Venenthrombose bzw. Lungenembolie zu erleiden
ist gering, aber vorhanden. Um dieses Risiko zu minimieren, wird während des
stationären Aufenthaltes eine Thromboseprophylaxe mittels Heparinspritzen
vorgenommen. Zusätzlich tragen die Patienten Kompressionsstrümpfe und werden ab
dem ersten postoperativen Tag konsequent mobilisiert.

Wie bei jedem chirurgischen
Eingriff kann eine Wundinfektion auftreten. Schwere Wundinfektionen sind nach
dieser Art von Operationen extrem selten.

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