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2020-11-27T13:43:40+01:00

Radikale Zystektomie – Die Operation (Teil 2)

Die
Operation im Detail:
In überstreckter
Rückenlagerung, nach Desinfektion des OP-Feldes und Abdecken mit sterilen
Tüchern, erfolgt die Eröffnung des Bauchraums längs vom Schambein bis zum
Bachnabel. Nach Zurückpräparation des Darmes erfolgt die Spaltung des
Peritoneums (Bauchfell), oberhalb der Gefäßkreuzung. Nun werden die Harnleiter
(Ureter) identifiziert und bis zur Blase verfolgt. Es erfolgt die Markierung
des Harnleiters in Richtung Blase mit Faden oder Metallclip. Nun folgt das Durchtrennen
des Harnleiters und
die Identifikation des distalen Anteiles des Harnleiters durch Fadenmarkierung.
Es kommt zum Einsenden des markierten Abschnitts zur histologischen
Schnellschnittuntersuchung. Gleiches Vorgehen folgt auf der gegenüberliegenden
Seite. Bei Tumorfreiheit am Absetzungsrand kann die Operation fortgeführt
werden, falls noch Tumor vorhanden ist, wird entsprechend nachreseziert.
Anschließend folgt die Einlage von Harnleiterschienen (sog. Mono-J.) in die
beiden Harnleiter und die Annaht mit selbstauflösenden Fäden.

Nun erfolgt die komplette
Mobilisation der Harnblase, Prostata und der Samenblasen. Nach Setzen von
Metallclips bzw. von Ligaturen wird das Präparat bestehend aus obigen
Strukturen in toto entfernt.

Es erfolgt nun eine
Schnellschnittuntersuchung des Harnröhrenabsetzungsrandes. Nach komplettem Herauslösen
des Gesamtpräparates erfolgt die sorgfältige Blutstillung. Nun erfolgt die
pelvine Lymphadenektomie mit Präparation der LK im Bereich beider Fossa
obturatoria rechts und links. Ggf. ist eine extendierte Lymphadenektomie
durchzuführen (siehe oben).

Je nach gewählter Harnableitung erfolgen nun die
Präparation eines Ileumconduits bzw. einer Neoblase bzw. Pouch.

Mögliche Erweiterungen der Operation: Bei
unerwartetem
Tumoreinbruch in Nachbarregionen kann eine Erweiterung des Eingriffes,
mit
Hinzuziehung von anderen Fachdisziplinen (wie Chirurgie, Gefäßchirurgie
etc.),
notwendig werden.

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