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2020-11-27T14:11:44+01:00

Das Arzt-Patienten-Gespräch und die Wahl des richtigen Operateurs: Einen guten Operateur bekommt man häufig empfohlen. Ansonsten sollte man sich vorab über den Operateur informieren. Das Aufklärungsgespräch sollte durch den operierenden Arzt ausführlich erfolgen (möglichst in separaten Sprechzeiten). Der Operateur sollte offen mögliche Risiken/Komplikationen ansprechen und deren Handling erklären und seine eigenen Erfahrungen wertend einbringen. Der Operateur sollte offen für Fragen und Unsicherheiten auf Seiten des Patienten sein.

Ein guter Operateur sollte routiniert und erfahren sein, d.h. es ist hilfreich vorab zu erfahren, wie viele dieser Eingriffe vom Operateur schon durchgeführt wurden. Auch wichtig ist die Frage, welche besonderen Zusatz-Qualifikationen der Operateur auf seinem Gebiet – insbes. in operativer Hinsicht – hat. Des Weiteren sind immer Weiterbildungen, OP-Workshops und andere besuchte Veranstaltungen von großem Interesse. Auch ist die Mitgliedschaft in bestimmten Verbänden nur auf Empfehlung oder als Berufung möglich, was ebenfalls ein Qualitätskriterium darstellen kann.

Der operierende Arzt sollte eine langjährige operative Erfahrung und Ausbildung an einer HNO-Klinik (einschließlich des o.g. Eingriffs) vorweisen können. Er muss ein Facharzt für HNO-Heilkunde sein. Er sollte zusätzlich eine allgemeine und spezielle HNO-chirurgische Weiterbildung erfahren haben. Bei der Nutzung von Lasersystemen muss ein Fachkundenachweis für die Nutzung und Schutzmaßnahmen bei Betrieb von Lasersystemen vorliegen.

Informationen für den behandelnden Arzt: Der Arzt muss vom Patienten bzw. den Eltern die genaue Anamnese des Kindes einschl. der symptombezogenen Beschwerden wissen. D.h. lagen eitrige Tonsillitiden (Anzahl/Behandlungen) vor, bestehen Allergien / eine Urtikaria, sind Blutgerinnungsstörungen bei dem Kind / in der Familie bekannt, sind Vor-Operationen bekannt, wie ist die Intensität der nächtlichen Atempausen, gibt es Atemwegsbeschwerden?

Tests und Voruntersuchungen: Bei HNO-chirurgischen Kleinsteingriffen gibt es standardisierte Fragebögen, die bei unauffälligem Ergebnis eine Blutentnahme dem Kind ersparen. Bei Auffälligkeiten erfolgt die Blutentnahme i.d.R. durch den Kinderarzt oder den HNO-FA (Untersuchung von Blutbild und Gerinnung). Eine Eigenblutspende ist im Regelfall nicht notwendig.

Einzureichende Unterlagen:

  • Operationsspezifischer Aufklärungsbogen
  • Anästhesie Aufklärungsbogen
  • Blutungsanamnesebogen
  • Ggf. Einverständnis des 2. erziehungsberechtigten Elternteils, wenn nur ein Elternteil zum Aufklärungsgespräch anwesend ist
  • ggf. Blutuntersuchungen vom Kinderarzt (bei auffälliger Blutungsanamnese)
  • ggf. Nachweise über vorliegende chronische Erkrankungen /Behinderungen
  • ggf. Allergiepass

Einnahme von Medikamenten: Dauermedikamente sollten weiter eingenommen werden, aber im Anästhesie-Vorbereitungsgespräch mit dem Narkosearzt intensiv diskutiert werden. Blutgerinnungshemmende Medikamente sollten je nach Präparat einigen Tage bis Wochen vor der Operation nicht eingenommen werden (ASS/Falithrom), jedoch vor Absetzen muss durch den Hausarzt ggf. eine notwendige Ersatztherapie eingeleitet werden (z.B. Heparinspritzen). Es sind ggf. genutzte Asthmasprays immer mitzubringen.

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