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2020-11-27T14:21:04+01:00

Das Arzt-Patienten-Gespräch und die Wahl des richtigen
Operateurs:
Ein erfahrener Gelenkchirurg wird den
Patienten umfassend über die individuelle Problematik der Kniegelenksituation informieren.
Er wird den Patienten über konservative und operative Therapiemöglichkeiten
aufklären. Der erfahrene Kniechirurg kann dem Patienten eine individuelle
Empfehlung zu einer oder mehreren Operationstechniken geben. Er kann die Vor-
und Nachteile der einzelnen Operationsmethoden mit dem Patienten individuell
und umfassend erläutern.

Der Patient sollte den behandelnden Arzt
im Zweifel nach der Anzahl der durchgeführten Kniegelenksoperationen befragen. Dabei ist
Erfahrung mit verschiedenen Kniegelenksoperationstechniken (Achskorrektur,
Knorpelreparatur, Arthroskopie, gekoppelter und ungekoppelter Gelenkersatz und
Prothesenwechseloperation) sicherlich hilfreich. Die alleinige Anzahl der durchgeführten Operationen gibt jedoch nicht immer das Können des Chirurgen wieder.

Beim operierenden Facharzt sollte es sich
um einen Facharzt für Orthopädie, einen Facharzt für Orthopädie und
Unfallchirurgie oder einen Facharzt für Chirurgie handeln. Eine Mitgliedschaft
in einer Fachgesellschaft zeigt Interesse, ist jedoch nicht zwingend notwendig. Hilfreich
ist auch eine Ausbildung in einer entsprechend spezialisierten Klinik.

Informationen für den behandelnden Arzt: Der Facharzt bespricht mit dem Patienten die
Implantation eines künstlichen Kniegelenkes ausführlich. Im Idealfall benutzt er
dafür einen standardisierten Aufklärungsbogen, mit dem die
Patientenvorgeschichte (wie beispielsweise bereits stattgefundene
Knieoperationen) und weitere Begleiterkrankungen des Patienten abgefragt
werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch der Austausch zwischen Patient
und Facharzt bzgl. der Nachbehandlung – also die Zeit nach der Knieoperation.
Die Vorgaben des Facharztes müssen vom Patienten innerhalb der Nachbehandlung
eingehalten werden.

Tests und Voruntersuchungen: Der Patient muss vor der Operation Röntgenbilder
des betreffenden Kniegelenkes in 2 Ebenen unter Belastung (im Stehen) und ggf.
Ganzbeinstandaufnahmen sowie Spezialaufnahmen der Kniescheibe durchführen lassen.
Es besteht auch die Notwendigkeit einer Operationstauglichkeitsprüfung, die
bspw. beim Hausarzt durchgeführt werden kann. Hier finden im Allgemeinen eine
Blutuntersuchung und ein EKG statt. Hat der Patient bestimmte Vorerkrankungen,
wird im Einzelfall die Diagnostik ausgeweitet. Eine Eigenblutspende
ist nicht notwendig.

Einzureichende Unterlagen: Vor der Operation muss der Patient die
Operationseinwilligung und die Narkoseeinwilligung unterschreiben. Beim
Narkosearzt werden in aller Regel anhand eines Fragebogens Vorerkrankungen und
Begleiterkrankungen abgefragt.

Einnahme von Medikamenten: Die Medikamente, die der Patient vor
der Operation bereits einnimmt, wird er während des stationären Aufenthaltes
weiter nehmen. Bei ausgefallenen Medikamenten ist es ratsam, diese für den
stationären Aufenthalt in die Klinik mitzubringen. Wichtig ist, dass
einige blutverdünnende Medikamente oder bestimmte Blutzuckermedikamente rechtzeitig
vor der Operation abgesetzt oder umgesetzt werden – dies darf nur in
Rücksprache mit Hausarzt passieren. Vor der stationären Operation erfolgt neben
der Aufklärung und dem Operationsvorbereitungsgespräch bei dem operierenden
Arzt auch ein Gespräch mit dem Narkosearzt. Der operierende Arzt bzw. der
Hausarzt stellt eine Bescheinigung zur stationären Einweisung aus. Der Patient
ist in aller Regel bei unkompliziertem Verlauf etwa 7-10 Tage stationär. Für
den Krankenhausaufenthalt muss der Patient neben seinen persönlichen
Körperpflegeutensilien, Bekleidung und ein Paar Gehstützen mitbringen. Für die
Tage nach der Operation hat sich eine sportliche Bekleidung und sportliches
Schuhwerk bewährt. Die Gehstützen werden rezeptiert und sind in Sanitätshäusern
erhältlich. Im Anschluss an den stationären Aufenthalt
sind die Patienten in der Regel ca. 3 Wochen in einer stationären oder
ambulanten Rehabilitation.

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