Bei Tavor handelt es sich um ein verschreibungspflichtiges Schlaf- und Beruhigungsmittel, welches zur Arzneimittelgruppe der Benzodiazepine zählt. Tavor wird zur Behandlung von Epilepsien, als Narkosemittel und zur Beruhigung eingesetzt und greift im Gehirn da, wo die Erregbarkeit der Nervenzellen herabgesetzt wird.
Wirkstoff von Tavor
Hinter dem Medikament Tavor verbirgt sich der Wirkstoff Lorazepam, welcher zur Gruppe zwei der Benzodiazepine gehört. Hier werden Benzodiazepine gelistet, die als mittellang wirksam beschrieben werden. Somit haben sie eine Halbwertszeit von durchschnittlich einem Tag. Bei der Halbwertszeit handelt es sich um die Angabe, wie lange es dauert, bis die Hälfte des jeweiligen eingenommenen Wirkstoffes wieder vom Körper abgebaut werden konnte. Tavor liegt hierbei bei etwa 10 bis 20 Stunden.
Wann findet Tavor Anwendung?
Die Wirkung von Tavor bewirkt durch eine Bindung an die Andockstellen eines bestimmten Nervenbotenstoffes im Gehirn, dass die Erregbarkeit der Zellen reduziert wird. Das wirkt sich dann angstauflösend, beruhigend, schlaffördernd, muskelentspannend und betäubend aus. Aufgrund der Tatsache, dass dieses Medikament keine schmerzlindernde Wirkung hat, darf es nur in Verbindung mit anderen Narkosemitteln verabreicht werden. Außerdem wird der Wirkstoff angewendet, wenn Betroffene unter Entzugssymptomen leiden.
Tavor findet primär für folgende typische Anwendungsbereiche genutzt:
- Schlafstörungen
- Epilepsie
- Verwirrtheitszustände, die akut auftreten
- Alkoholentzug
- Übelkeit und Erbrechen durch Chemotherapien
- Schwerwiegende Angst- und Panikzustände
- Beruhigung und Angstlinderung bei operativen Eingriffen
Nebenwirkungen von Tavor
Genau wie viele andere Medikamente kann auch Tavor Nebenwirkungen haben. Diese sind vordergründig auf die herabgesetzte Erregbarkeit der Zellen zurückzuführen. Hierbei wird zwischen häufig beobachteten und eher vereinzelt auftretenden Nebenwirkungen unterschieden. Am häufigsten kommt es vor, dass Menschen, die Tavor einnehmen, unter einem verminderten Reaktionsvermögen, starker Müdigkeit und Schläfrigkeit leiden. Zusätzlich kommt es zu einer starken Toleranzentwicklung, weshalb das Medikament nur für eine kurze Zeit eingenommen werden darf.
Eher seltenere Nebenwirkung durch die Einnahme von Tavor äußern sich in einem Libidoverlust, Muskelschwäche, einem Abfall des Blutdrucks oder einer gewissen Mundtrockenheit sowie diversen Hautreaktionen.
In der Regel treten die Nebenwirkungen bei einer vorgeschriebenen Anwendung von Tavor nur sehr leicht ausgeprägt auf. Sie bilden sich bei einem kontrollierten Absetzen des Medikaments meistens schnell zurück.
In den seltensten Fällen kommt es zu Verwirrtheitszuständen, Konzentrationsschwierigkeiten, Aggressivität oder auch Depressionen, die hin zu Suizidgedanken führen können.
Darauf gilt es, bei der Einnahme zu achten
Tavor ist als Medikament für eine Kurzzeitbehandlung von maximal vier Wochen zugelassen. Grund hierfür ist, dass es bereits nach kurzer Zeit dazu kommen kann, dass eine körperliche Abhängigkeit entsteht. Sollte also eine längere Behandlung anstehen, sind andere Medikamente dafür besser geeignet.
Außerdem sollte das Medikament nur in enger Absprache mit Ärzt:innen eingenommen werden, weil gerade am Anfang die wirksame Dosis im Körper streng kontrolliert werden muss. Sonst kann es passieren, dass im Falle eine Überdosis verstärkt Nebenwirkungen auftreten. Ebenfalls muss die Dosis individuell an die Patient:innen angepasst werden. Hierbei spielen Faktoren wie Alter, Gewicht, Begleiterkrankungen oder auch eine sonstige Medikamenteneinnahme eine große Rolle. Es sollte zudem darauf geachtet werden, in welchem psychologischen Zustand sich Patient:innen befinden.