Bei einer sogenannten Liposuktion handelt es sich um eine Fettabsaugung, bei welcher das Fettgewebe operativ entfernt wird. In einigen Fällen spielen dabei kosmetische Gründe eine große Rolle. Eine Fettabsaugung birgt jedoch auch Risiken. Im Folgenden werden die hierzu aufkommenden Fragen sowie die Risiken einer Liposuktion genauer erläutert. Weitere Informationen aus Healthcanal DE.

Liposuktion – was ist das eigentlich?

Bei einer Liposuktion beziehungsweise einer Fettabsaugung wird überschüssiges Fett abgesaugt, und zwar mithilfe einer Kanüle. Jene Operation wird bereits seit den Siebzigerjahren angewandt und in Deutschland bis zu 200.000-mal im Jahr durchgeführt. Damit zählt sie auch zu den häufigsten kosmetischen Operationen.

Es wird zwischen verschiedenen Techniken der Liposuktion unterschieden:

  • Feuchte Liposuktion

Hierbei handelt es sich um eine Fettabsaugung nach der Spülung mit einer Arzneimittelmischung zur lokalen Betäubung – mit Adrenalin und Bicarbonat. Diese Technik ist das Mittel der Wahl.

  • Trockene Liposuktion

Hierbei handelt es sich um eine Fettabsaugung ohne vorherige Spülung. Ultraschallbehandlungen sorgen für die Aufweichung des Fettgewebes und dienen folglich als Erleichterung für das anschließende Absaugen.

Theoretisch kann jede Körperstelle einer Fettabsaugung unterzogen werden. Zu den häufigsten Körperbereichen zählen jedoch die Oberschenkel und der Bauch.

Wann werden Liposuktionen durchgeführt?

Das Fettabsaugen eignet sich zur Beseitigung in kosmetischer Hinsicht störender Fettpolster. Am häufigsten werden die Oberschenkel („Reiterhosen“), die Beine sowie die Hüfte behandelt. Eine Liposuktion kann man einsetzen:

  • bei einer krankhaften Fettgewebsvermehrung (nicht aber, wenn ernährungsbedingt)
  • bei einer plastischen Operation als Vorbereitung, genannt „Lappenmobilisierung“
  • bei Eigenfetttransplantationen zur Fettgewinnung (beispielsweise Narbenkorrektur)

Besteht Cellulite beziehungsweise eine umgangssprachliche „Orangenhaut“, so kann diese durch eine Fettabsaugung in der Regel nicht reduziert werden. Die Dellenbildung der Haut kann sich nach einem solchen Eingriff sogar noch verstärken.

Durchführen einer Liposuktion bei Übergewicht

Grundsätzlich gilt: Eine Fettabsaugung eignet sich nicht zur reinen Gewichtsabnahme. Entsprechend stellt sie ebenso keinen Ersatz für eine Diät oder eine fehlende körperliche Bewegung dar. In erster Linie hat eine Liposuktion kosmetische Effekte.

Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass das zuvor entfernte Fett vom Körper übermäßig nachgebildet werden kann – jener Mechanismus dahinter ist jedoch unklar. Bestimmte hormonelle Signale können eine mögliche Ursache sein, allerdings kann die körperliche Betätigung sowie auch die Ernährung im Anschluss entsprechend verändert werden.

Die Risiken einer Liposuktion

Die Wahrscheinlichkeit für Komplikationen ist stets individuell zu betrachten: Schließlich ist sie auch von der Menge des entfernten Fettgewebes abhängig. So kann beispielsweise auch das Lokalanästhetikum sowie das Adrenalin zu Funktionsbeeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems führen.

Des Weiteren können Verletzungen von Blutgefäßen und Bauchorganen Infektionen sowie Embolien mit sich ziehen. Während für Deutschland keine eindeutigen Daten über Todesfälle vorliegen, beträgt die Anzahl der Todesfälle in den USA etwa 1 auf 5.000 Eingriffe.

Untersuchungen zeigten, dass häufig folgende Fehler Ursache für die Todesfälle gewesen sind:

  • mangelnde Hygiene bei anschließenden Infektionen
  • zu große abgesaugte Fettmengen (über 4.000 Milliliter pro Eingriff)
  • schlechtes Management bei auftretenden Komplikationen (keine ausreichende Überwachung)

Weitere Risiken und Nebenwirkungen

Aufgrund von Fettabsaugungen kann es weiterhin zu folgenden Risiken beziehungsweise Nebenwirkungen kommen:

  • Narbenbildung
  • Blutungen und Blutergüsse
  • verstärkte Dunkelfärbung der Haut (sogenannte Hyperpigmentierung)
  • Nervenverletzungen
  • Wundheilungsstörungen