Wenn der Darm Probleme bereitet, dann kann eine Kolostomie-Operation die Folge sein. Dabei wird der betroffene Darmabschnitt entnommen und der restliche Dickdarm beziehungsweise dessen Ende an die Hautoberfläche der Bauchdecke gebracht. Ein kurzes Stück davon (ca. 1 cm) steht über, durch diesen „Anschluss“ werden später die Beutel angebracht, die die Fäkalien auffangen. Die am Bauch entstehende Öffnung hat in der Fachsprache den Namen „Stoma“.
Ein Schicksalsschlag dieser Art löst sicher keinen Freudensprung aus, mittlerweile wurden die Operationsverfahren aber so verbessert, dass man damit gut leben kann. Man muss aber aufpassen und sich darum kümmern. Zum Beispiel ist eine Nahrungsanpassung ratsam, um die Kolostomie bestmöglich steuern zu können. Betroffene stellen sich außerdem die Frage, wie sie eine gesunde Haut um Ihr Stoma gewährleisten können. Das ist tatsächlich ein nicht zu verachtendes Thema, denn eine gesunde peristomale Haut (damit ist der Bereich um das Stoma gemeint) ist für ein genussvolles Leben unerlässlich. Lästige Hautkomplikationen würden genau das Gegenteil bewirken.
Diese Tipps sollten bei der Pflegeroutine berücksichtigt werden
Die gute Nachricht ist, dass die Tipps eine einfache Anwendung mit effektivem Mehrwert haben. Man muss nichts groß verändern und es sind auch keine speziellen Produkte notwendig.
Tipp 1: Weniger ist bei der Haut um das Stoma mehr. In den meisten Fällen sind nicht einmal Pflegeprodukte notwendig, da die Reinigung mit Wasser vollkommen ausreicht. Anfangs kann es eine Umstellung sein, das Ergebnis spricht aber für sich (in Form einer gesunden Haut).
Tipp 2: Geht es nicht ohne Zusätze, dann sollte es nur eine milde Seife sein. Diese darf auch keine Cremes oder Lotionen enthalten. Die Erklärung ist einfach, denn sie können auf der Haut einen Film oder Rückstände hinterlassen, die später für eine Beeinträchtigung der Versorgung sorgen. Genauer gesagt geht es um die Haftung und um die Dichtigkeit, die nicht mehr zu 100 Prozent garantiert werden kann kann. Möglich, dass der Beutel abfällt oder sich zumindest löst. Auch der Austritt von Fäkalien ist kein schöner Anblick.
Tipp 3: Salben, Isopropanol, Cremes, steroidale Medikamente, Feuchttücher, Puder, Lotionen und Öle sind tabu.
Betroffene können sich an eine Stomapflegekraft wenden
Ist man neu in der Welt der Kolostomie, dann sind Unsicherheiten ganz normal. Mit der Zeit legt sich das allerdings und die Abläufe werden im wahrsten Sinne des Wortes routinierter. Bei Fragen sollte man sich jedoch nicht scheuen und zum Beispiel eine Stomapflegekraft fragen. Das beinhaltet auch das Thema mit der Haut um das Stoma, die trotz anderer Umstände keine Probleme bereiten „darf“. Es sollte also nicht davon ausgegangen werden, dass Rötungen, Reizungen, Beschädigungen oder gar Schmerzen „normal“ sind.
Sollte irgendwas davon auftreten, dann hilft einem ein vertrauter Ansprechpartner (wie der/die StomatherapeutIn) gerne weiter.
Dann ist die Stoma-Versorgung (Beutel) zu wechseln
Ein Grund ist, wenn der Beutel ungefähr zur Hälfte voll ist. Aber auch, wenn der Filter seinen Dienst nicht mehr verrichtet oder eine Undichtigkeit zu erkennen ist, ist ein Wechsel unverzüglich zu vollziehen. Ein weiterer Fokus liegt auf der Hautschutzplatte. Fühlt sich diese unangenehm an beziehungsweise ist die Haftung auf der Haut nicht mehr gegeben, dann ist die Stoma-Versorgung ebenfalls zu wechseln.
Es gibt somit mehrere Gründe, wann dieser Schritt unbedingt durchzuführen ist.