Physiotherapeuten haben besonders oft mit Patienten zu tun, deren Diagnose nicht eindeutig ausfällt. So können sich beispielsweise hinter einem Schulter-Arm-Syndrom vielschichtige Gründe verstecken, wie Beschwerden mit der Halswirbelsäule, ein Sehnenriss oder ein entzündeter Schleimbeutel.
Nicht selten stellt bei bestehenden Problemen mit den Gelenken, Sehnen und Muskeln eine Behandlung, die spezielle Bewegungen umfasst, für den Patienten die letzte Hoffnung dar. Ein kompetenter Physiotherapeut, wie die Physiotherapie in Bonn, hat dann die Aufgabe, herauszufinden, welche Ursache hinter den Schmerzen steckt.
Detaillierte Beschäftigung mit dem Patienten als Basis
Um ein ganzheitliches Bild zu erhalten, müssen Physiotherapeuten vor allem viele Fragen stellen. Hinsichtlich der Ursache und der passenden Therapie spielen nämlich nicht selten auch die familiäre und berufliche Situation eine Rolle. Um eine erfolgreiche Behandlung des Patienten zu gewährleisten, bildet ein präziser physiotherapeutischer Befund die wichtige Basis.
So bestehen gute Physiotherapeuten darauf, dass der Patient ihnen seine vollständige Krankheitsgeschichte offenlegt. Darüber hinaus müssen der Aufbau und die Haltung des Körpers analysiert und Verspannungen und besondere Schmerzpunkte ertastet werden. Außerdem müssen die Muskelkraft und das Bewegungsausmaß getestet werden. So können Physiotherapeuten zum Beispiel herausfinden, dass sich Schmerzen in der Schulter auf eine entzündete Sehe zurückführen lassen.
In der eingehenden Untersuchung und den intensiven Gesprächen, die Physiotherapeuten mit ihren Patienten führen, besteht einer der entscheidenden Gründe, weshalb diese Behandlungsform hochgradig geschätzt wird. Eine Vielzahl von Studien konnte bereits belegen, dass bei der Behandlung von Krankheiten vor allem die persönliche Zuwendung eine essentielle Rolle spielt.
Jedoch kann das moderne, straff organisierte Gesundheitssystem, welches sich durch knappe Budgets und Fallpauschalen auszeichnet, dies heutzutage kaum noch gewährleisten. So stellt die Physiotherapie eine begrüßenswerte Ausnahme dar.
Sorge vor zukünftigem Versorgungsengpass
Dabei steigt die Bedeutung der Physiotherapie in der heutigen Gesellschaft, welche viele chronisch kranke und vor allem ältere Menschen umfasst, stetig an. Derzeit werden die Patienten in Deutschland von circa 183.000 Physiotherapeuten bei vielfältigen Verletzungen und Erkrankungen betreut.
Im Laufe eines Jahres nimmt rund jeder fünfte Deutsche die Dienste eines Physiotherapeuten in Anspruch. Dabei steigen für die gesetzlichen Krankenkassen die Ausgaben in dem Bereich der Physiotherapie kontinuierlich an.
Jedoch ist die Fachrichtung der Physiotherapie mit dem Problem stagnierenden Schülerzahlen konfrontiert.
Somit werden durch Experten in der Zukunft massive Versorgungsengpässe befürchtet. Ein weiterer Grund dafür besteht darin, dass die Aus- und Fortbildungen für Physiotherapeuten aus eigenen finanziellen Mitteln bestritten werden müssen. In ambulanten Praxen liegt ihr Verdienst jedoch lediglich zwischen 1.600 und 2.500 Euro brutto pro Monat. Höher fällt das Gehalt in Kliniken aus. Die Physiotherapeuten müssen Kassenpatienten in einem Takt von lediglich 20 Minuten behandeln – bei der Arbeit die nötigen wissenschaftliche Maßstäbe anzulegen, ist in der kurzen Zeit jedoch kaum möglich.
Die Wirksamkeit der Physiotherapie
Allerdings zweifelt wohl kaum jemand an der hohen Wirksamkeit der Physiotherapie. Physiotherapeuten sind in der Lage, mit ganz natürlichen Reaktionen und Reizen, wichtige Prozesse anzutreiben, welche die Lebensqualität und die Gesundheit der Patienten langfristig maßgeblich verbessern.
Jedoch ist in dem Gebiet noch wenig standardisiert. Auf die Frage, welche Behandlung die beste darstellt, existiert in den meisten Fällen keine präzise Antwort. Somit basiert die Arbeit der Physiotherapeuten vor allem auf etablierten Methoden, Empfehlungen und eigenen Erfahrungswerten. Zunehmend spielen jedoch auch wissenschaftliche Forschungsergebnisse eine Rolle.