Schulterschmerzen können aus verschiedenen Gründen und mit verschiedenen Symptomen auftreten. Wenn aber plötzlich starke Schmerzen in der Schulter auftreten, handelt es sich in den meisten Fällen um eine sogenannte Kalkschulter. Dieser Schmerz wird oft durch eine bestimmte Körperhaltung ausgelöst und kann durch gezielte Behandlung wieder gelindert werden. Wie diese aussieht und was genau eine Kalkschulter überhaupt ist, das verrät der nachfolgende Text.

Was ist eine Kalkschulter?

Die Kalkschulter oder Tendinosis calcarea ist eine Erkrankung der Sehnen im Schultergelenk. Diese wird oft plötzlich durch eine Bewegung der Arme über den Kopf ausgelöst (beispielsweise beim Haare föhnen oder strecken der Arme). Typisch für diese Erkrankung sind starke Schmerzen im Schulterbereich, die durch Ablagerungen von Kalziumsalzen (Kalk) an den Ansatzbereichen der Sehnen im Bereich der Rotatorenmanschetten entstehen.

Symptome einer Kalkschulter

Typische Symptome für eine Kalkschulter sind unterschiedlich starke Schmerzen im Bereich der Schulter. Diese variieren je nach voranschreiten der Erkrankung, so zeigen sich im frühen Stadium kaum Schmerzen, je mehr Kalk sich an der Schulter ablagert, desto schwerer werden die Schmerzen. Betroffene beschreiben oft einen Ruheschmerz in der Nacht, wenn sie auf der betroffenen Schulter liegen. Bei Bewegung können die außerdem Schmerzen zunehmen.

Wie wird eine Kalkschulter festgestellt?

Die Diagnosestellung sollte in jedem Fall von einem Arzt, am besten von einem Orthopäden übernommen werden, so können auch andere Erkrankungen oder Schäden ausgeschlossen werden. Der entsprechende Arzt für dann die Erhebung der Anamnese (Krankengeschichte), eine körperliche Untersuchung und dann ggf. noch die Hilfe einer bildgebenden Untersuchung in Anspruch. Hierbei hat er die Wahl zwischen einem Ultraschalluntersuchung, dem Anfertigen eines Röntgenbildes und einem MRT (Magnetresonanztomographie). Jedes Verfahren hat seine Vor- und Nachteile und kann andere vermutete Krankheiten/Schäden ausschließen, aber jedes ist in der Lage, Kalkablagerungen in der Schulter abzubilden.

Behandlung einer Kalkschulter

Nach der Diagnosestellung folgt die Behandlung der Erkrankung. Bei einer Kalkschulter besteht die Möglichkeit, auch ohne Operation erst eine konservative Behandlung zu versuchen. Hier stehen viele Wege wie zum Beispiel die medikamentöse Behandlung zur Verfügung. Verschrieben werden können entzündungshemmende Medikamente, die die Entzündung an der Sehne und auch die Schmerzen lindern sollen. Diese Schmerzmittel (Paracetamol, Ibuprofen) sind auch frei verkäuflich in der Apotheke erhältlich. Andere Mittel wie Kortison müssen vom Arzt verschrieben werden, falls die Notwendigkeit für die Anwendung besteht.

Weitere Möglichkeiten bestehen durch die Behandlung der Schulter mit Physiotherapie/Krankengymnastik. Dies sollte man allerdings nicht in der akuten Schmerzphase anwenden, sondern danach, damit die Schmerzen nicht wieder verstärkt werden.

Generell sind auch eine gesunde Ernährung, sportliche Betätigung und Muskelkräftigung (speziell im Schulter-/Armbereich) nicht falsch. Lebensmittel, die die Heilung einer Entzündung verschlechtern könnten (Alkohol, Kaffee und Nikotin), sollten vermieden werden und dafür lieber Lebensmittel mit natürlicher entzündungshemmender Wirkung eingesetzt werden (Brennnessel oder Rosmarin). Details sollten immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, auch bei Verschlechterung der Beschwerden oder Unsicherheit mit dem Einsatz von Medikamenten und Sport kann hier mit dem Arzt besprochen werden.

Operative Verfahren

Helfen die konservativen Mittel nicht weiter, besteht die Möglichkeit der operativen Versorgung. Eine Kalkschulter kann auch minimalinvasiv operiert werden, das heißt, der Eingriff erfolgt durch eine möglichst kleine Stelle und der Eingriff wird so gering wie möglich gehalten. Nur noch selten erfolgen Eingriffe dieser Art als offene Operationen. Ziel der Operation ist es aber, die Kalkablagerungen zu zerstören und zu entfernen. Welche Möglichkeit hier für welchen Patienten am besten geeignet ist, erfolgt auch durch die genaue Absprache mit einem Arzt.