Die Notwendigkeit sich einem medizinischen Eingriff zu unterziehen kann grundsätzlich alle Altersklassen treffen. Besonders im Alter stellt eine Operation allerdings eine enorme Belastungsprobe für den Körper da. Auch die Genesung geht bei Senioren oft etwas langsamer von statten.

Rückt dann der Tag der Entlassung näher oder die Operation war von vornherein ambulant geplant, werden Lösungen für die Nachversorgung Zuhause gebraucht. Dabei spielt sowohl der Gesundheitszustand der entlassenen Person eine Rolle als auch die Planung der weiteren Versorgung.

Entlassung aus dem Krankenhaus sorgfältig vorbereiten

Das behandelnde Krankenhaus hat zwar nach Operationen eine Nachsorgepflicht, empfehlenswert ist es jedoch schon frühzeitig nach Angeboten zu suchen und mit dem Arzt abzusprechen, wie der zu erwartende Zustand nach der Operation sein wird.

Bei kleineren Eingriffen, bei denen eine Begleitung am Tag der Entlassung und ggf. dem darauffolgenden Tag ausreichend ist, können meist Angehörige und Freunde die Betreuung übernehmen.

Wird allerdings mit länger andauerndem Unterstützungsbedarf gerechnet, sind zusätzliche Hilfen notwendig. In einigen Fällen wird sogar ein ambulanter Pflegedienst oder eine 24-Stunden-Betreuung gebraucht.

Daher sollte mit möglichst großem Vorlauf die Nachversorgung nach der OP geplant werden, um entsprechende Anbieter zu finden und seniorengerechte Hilfen zu beauftragen.

„Um eine 24-Stunden-Betreuung zu organisieren, brauchen wir, wenn es schnell gehen muss, einen Vorlauf von 3 bis 5 Tagen. Ideal sind aber 2 bis 3 Wochen.“, sagt Julius Kohlhoff Geschäftsführer der Betreuungsplattform Pflegehilfe für Senioren.

Welche Betreuungsmöglichkeiten für Senioren nach Operation?

Für die Nachversorgung nach einer Operation können verschiedene Betreuungsmöglichkeiten sinnvoll sein. Unmittelbar nach der Entlassung ist es in jedem Fall sinnvoll nicht allein zu bleiben. Viele Senioren leiden unter Schwindel und Kreislaufproblemen im Nachgang an eine Operation. Deshalb legen Krankenhäuser und Kliniken auch großen Wert auf eine Begleitung beim Verlassen des Krankenhauses und Fragen explizit nach der Situation Zuhause.

Grundsätzlich kann eine Unterstützung den Alltag auch in den Tagen nach der Entlassung deutlich erleichtern. Welche Angebote dafür sinnvoll sind hängt dabei stark von der Art des Eingriffs und dem Gesundheitszustand nach der Operation ab.

Eine stundenweise Seniorenbetreuung kann beispielsweiße helfen, wenn einige Aufgaben im Haushalt noch etwas beschwerlich sind. Wird dagegen umfassende Unterstützung, auch spontan benötigt, dann ist eine 24-Stunden-Betreuung oft die bessere Lösung.

Medizinische Leistungen sind in beiden Betreuungsformen nicht inbegriffen. „Das Personal für die Seniorenbetreuung ist im Regelfall nicht als Pflegefachkraft ausgebildet. Der Schwerpunkt liegt eher auf der Alltagsbegleitung sowie der Unterstützung bei Körperpflege und Haushalt.“  betont Kohlhoff.

Die Wundversorgung oder der professionelle Verbandswechsel bleibt damit Aufgabe von ambulanten Pflegediensten und Ärzten.

Seniorengerechte Hilfsmittel für die Zeit nach der OP

Neben stundenweiser und 24-Stunden-Betreuung können verschiedene Hilfsmittel das Leben nach der OP vereinfachen und bestenfalls sogar Unfälle verhindern. Dazu zählt beispielsweise ein Treppenlift, Haltegriffe im Haus oder auch der Umbau des Badezimmers.

Diese Geräte können für Senioren auch langfristig das Leben Zuhause erleichtern und für Sicherheit sorgen. Hier sollte vorher jedoch geklärt werden, wer die Kosten trägt. Für viele Hilfen kann bei medizinischer Notwendigkeit die Krankenkasse aufkommen. Liegt sogar ein Pflegegrad vor, lässt sich außerdem ein Großteil über Zuschüsse der Pflegekasse finanzieren.

Eine unabhängige Beratung lohnt sich hier in jedem Fall.

Seniorenbetreuung auch als langfristige Option

Wer sich einmal mit den Möglichkeiten der Seniorenbetreuung auseinandergesetzt hat, kann häufig besser einschätzen, ob eine häusliche Versorgung dauerhaft tragfähig ist. Viele Familien nutzen deshalb die Phase nach einer Operation als Test für die weitere Betreuung von älteren Familienmitgliedern.

Funktioniert das gewählte Modell, beauftragen viele Senioren auch dauerhaft bspw. eine 24-Stunden-Betreuung. Die Zeit nach der OP kann damit auch als Probelauf für eine dauerhafte Betreuung verstanden werden.