Auch wenn das Gesundheitsbewusstsein inzwischen bei einem Großteil der Bevölkerung gestiegen ist, so gibt es immer noch Bereiche, die mit einem gewissen Tabu belegt sind. Vor allem, wenn es um Symptome sexuell übertragbarer Krankheiten geht, herrscht häufig falsche Zurückhaltung hinsichtlich eines Besuches beim Frauenarzt oder Urologen. Viel zu groß sind manchmal die Scham und der Gedanke, es könne zu einer Bewertung der vermeintlich prekären Lage kommen. Dies ist nicht nur unnötig, sondern auch insofern bedauerlich, als dass die meisten Geschlechtskrankheiten sehr gut behandelt werden können und eine rechtzeitige Therapie mögliche Folgeerkrankungen verhindern hilft. Eine Infektion mit Chlamydien beispielsweise ist äußerst stark verbreitet und wird durch das Ausbleiben klarer Symptome häufig sogar übersehen. Stellen sich jedoch ungewöhnliche körperliche Zeichen ein, so sollten diese ernst genommen und zeitnah medizinisch abgeklärt werden.

Was ist eine Chlamydien-Infektion?

Eine Infektion mit Chlamydien gehört mit zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten weltweit. Durch ungeschützten Sex, auch Oralverkehr, werden Chlamydia trachomatis-Bakterien über die Schleimhäute an den Sexualpartner weitergegeben. Bereits ein Großteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist infiziert, teils ohne es zu wissen. Die gramnegativen Bakterien vermehren sich als Parasiten innerhalb ihrer Wirtszelle, was nicht nur den Genitaltrakt, sondern auch die Schleimhäute der Augen und Atemwege betreffen kann. Daher ist eine Behandlung mit Antibiotika wie Azithromycin 500 mg in der Regel dringend angezeigt.

Was sind Symptome einer Chlamydien-Infektion?

Eine Chlamydien-Infektion bleibt oft unbemerkt, was dazu führen kann, dass diese unwissentlich weitergegeben wird und sich erst beim infizierten Partner bemerkbar macht. Folgende Anzeichen können auf eine mögliche Erkrankung hinweisen:

  • Brennen oder Schmerzen beim Wasserlassen
  • Juckreiz an der Scheide, dem Penis oder am Anus
  • geschwollene, rote Vulva
  • ungewöhnlicher Ausfluss
  • Zwischenblutungen
  • Schmerzen beim Koitus

Symptome, die eine Weile bestanden und von selbst wieder verschwinden, können dennoch Zeichen für eine bestehende Infektion sein. Da diese unbehandelt zu weiteren, teils schwerwiegenden Erkrankungen des Urogenitaltraktes, der Gebärmutter und Eierstöcke bis hin zur Sterilität führen können, sollten sie dennoch vom Facharzt abgeklärt werden. Für Männer besteht unbehandelt die Gefahr einer Prostataentzündung, ebenfalls mit möglicher Sterilität als Folge. Weitere Risiken sind die Entwicklung von Arthrose, Sehnenscheidenentzündungen und sogar Kehlkopfentzündungen.

Wie wird eine Chlamydien-Infektion behandelt?

Bei einigen gut wirksame Medikamente wie Azithromycin 500 mg ist der Preis  vergleichsweise gering, und viele dieser Medikamente sind über ein Rezept erhältlich und bieten zudem gute Behandlungsmöglichkeiten bei Vorliegen einer Infektion mit Chlamydia trachomatis. Die Medikamente werden bei positivem Befund, der durch einen Urintest oder einen einfachen und in der Regel völlig schmerzfreien Abstrich durch den Facharzt erhoben wird, von diesem verschrieben und sollten strikt nach Anweisung eingenommen werden. Häufig klingen die ersten Symptome bereits nach wenigen Tagen ab, was für Betroffene jedoch auf keinen Fall ein Grund sein sollte, die Therapie vorzeitig abzubrechen. Dies nämlich könnte zu einem Wiederaufflackern der Erkrankung und ihrer Verschlimmerung führen.

Welches ist der beste Schutz vor einer Chlamydien-Infektion?

Da sich Chlamydien vor allem durch direkten Kontakt infizierter Schleimhäute von Scheide, Penis und Anus auf gesunde Schleimhäute des Sexualpartners übertragen, bietet letztlich nur der geschützte Vaginal-, Oral- und Analsex hinreichend Schutz vor einer möglichen Ansteckung. Die Nutzung von Kondomen und Dental Dams sollte daher zur gepflegten Gewohnheit werden. Auch Sexspielzeug ist nicht von beiden Partnern zugleich zu benutzten oder wenn möglich durch entsprechende Präservative zu schützen. Allerdings stellt auch dies keine hundertprozentige Sicherheit vor einer Ansteckung dar, weshalb es insbesondere in einer festen Beziehung lohnen kann, einen vorsorglichen Test auf Chlamydien vornehmen zu lassen. Sind beide Partner auch auf Dauer treu, ist eine spätere Infektion praktisch ausgeschlossen.

Fazit zur Chlamydien-Infektion

Das Wahrnehmen körperlicher Krankheitszeichen stellt einen wichtigen Teil persönlicher Verantwortung dar und hilft, die Verbreitung ansteckender Infektionskrankheiten zu verhindern. Geschlechtskrankheiten sind keine Schande und mit den passenden Medikamenten in der Regel schnell und zuverlässig zu behandeln.