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2020-11-27T14:11:44+01:00

Radikale Prostatektomie – Die Prostatakrebs Operation (Teil 2)

Die
Radikale Prostatektomie / Prostatakrebs Operation im Detail:
Der
Operationszugang erfolgt entweder offen-chirurgisch oder „minimalinvasiv
(„Schlüssellochoperation“). Die minimalinvasive Operation kann entweder
klassisch oder Roboter-unterstützt durchgeführt werden. Beim
offen-chirurgischen Zugang erfolgt ein ca. 9 cm langer Schnitt im Bereich der
Schambehaarung in der Mitte des Unterbauchs; dies hat den Vorteil, dass sich
hier keine Muskulatur befindet, die durchtrennt werden muss und die weitere
Operation ‚retropubisch’, d.h. außerhalb des eigentlichen Bauchraums erfolgt.
Beim laparoskopischen Vorgehen erfolgt der Zugang über 4 bis 5 kleine Schnitte
im Unterbauch, die Operation erfolgt meist retropubisch als ‚Extraperitoneale
endoskopische radikale Prostatektomie’ (EERPE). Auch der robotergestützte
Zugang erfolgt über 4 bis 5 kleine Schnitte im Unterbauch, hier erfolgt die
Operation aber zumeist durch den Bauchraum (‚transperitoneal’), was zusätzliche
Komplikationsmöglichkeiten wie z.B. Darmverletzungen nach sich ziehen kann.

In
Deutschland wird aktuell noch die offene, retropubische Prostatektomie am
häufigsten durchgeführt, die Schlüssellochoperationen gewinnen allerdings an
Bedeutung. Die sogenannte perineale Prostatektomie (Dammschnittoperation) ist
heute selten.

Je
nach Risiko-Abschätzung erfolgt nun die Entfernung der die Prostata
versorgenden Lymphknoten, die sog. ‚Lymphadenektomie’. Dies sollte am Vortag mit
dem Operateur besprochen werden.

Im
Anschluss daran wird die Prostatektomie durchgeführt. Ist der Prostatakrebs auf
‚innerhalb der Prostatakapsel’ beschränkt, kann die Prostata unter Schonung der
Erektionsnerven aus dem umgebenden Gewebe ‚herausgeschält’ werden. Hier kann
auch die Harnblase intakt gelassen werden (‚Blasenhals-schonend’), was eine
schnellere Heilung der Anastomose nach sich zieht. Besteht das Risiko einer
Kapselperforation oder ist diese erwiesen, erfolgt die Entfernung der Prostata
‚erweitert’ unter Mitnahme der umgebenden Gewebsschichten.

Nach
der Entfernung der Prostata und der anhängenden Samenbläschen wird der
Harnröhrenstumpf an den Blasenhals genäht (‚Anastomose’); diese Naht wird durch
einen über die Harnröhre eingelegten Dauerkatheter für 6 bis 10 Tage geschient.

Mögliche Erweiterungen
der Prostatakrebs Operation:
Komplikationen und unvorhergesehene Befunde können dazu führen, dass
eine Erweiterung oder Änderung der Operationsmethode erfolgen muss.

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