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2020-11-30T04:33:41+01:00

Varizen lautet der medizinische Fachbegriff für Krampfadern.
Gemeint sind hiermit knotige Erweiterungen der oberflächlichen Beinvenen. Die
Krankheit selbst, also das Vorliegen von Varizen, wird als Varikose oder auch
Varikosis bezeichnet.

Ursachen und Entstehung von Varizen

Man unterscheidet zwischen Primärer idiopathischer
Varikosis, bei der eine genetisch bedingte Venenwandschwäche zu Grunde liegt,
und sekundärer Varikosis. Letztere betrifft nur 5% aller Varikosen und tritt
dem Namen gemäß als Folge einer anderen Erkrankung, beispielsweise einer tiefen
Beinvenenthrombose, auf. Generell sind Varizen ein relativ häufiges Leiden.
Schätzungen zu Folge leidet mindestens ein Drittel aller erwachsenen Menschen
an Krampfadern. Dabei unterscheidet man verschiedene Grade, nach denen die
Schwere der Krankheit eingeteilt wird. Hier gibt es wiederum zwei
unterschiedliche Klassifikationssysteme. Generell reicht das Spektrum von
beschwerdefreien Zuständen über leicht sichtbare Varizen (Besenreiser) bis hin
zu Varikosen mit Vernarbungen, also Ulcus cruris (ein stark ausgeprägtes
Geschwür des Unterschenkels).

Behandlung: Warum die Varikose oft unterschätzt wird

Gerade in ihren frühen Stadien werden Varizen gern als
„Luxusproblem“ angesehen. Dies hat auch damit zu tun, dass beispielsweise
Besenreiser häufig im Rahmen von Schönheitsbehandlungen thematisiert werden
(„Besenreiser entfernen leicht gemacht“ und ähnliches). Dabei stellt die
Varikose und die häufig ihr zu Grunde liegende Venenwandschwäche eine
klassifizierbare Krankheit dar, die von einem entsprechenden Facharzt
untersucht und gegebenenfalls auch behandelt werden sollte.

Heute wird es als sinnvoll erachtet, die Varikose durchaus
auch schon in früheren Stadien operativ zu behandeln. Auf diese Weise schreitet
die Erkrankung nicht weiter voran, sondern der Blutfluss in den oberflächlichen
Venen und somit auch deren zunehmende Knotenausbildung kann dauerhaft gestoppt
werden. Als Nebeneffekt, aber nicht als eigentliches therapeutisches Ziel,
verschwinden so häufig auch die als hässlich empfundenen, sichtbaren
Ausprägungen der Varizen.

Die Behandlung kann häufig minimal-invasiv erfolgen. Dabei
werden die Varizen auf chemischem Wege oder zum Beispiel durch Lasereinsatz
verödet, also für den Blutfluss untauglich gemacht. Das Blut sucht sich daher
andere Wege. Offene Eingriffe wie das „Stripping“ werden heute immer seltener
durchgeführt.

Was man vorbeugend gegen Krampfadern tun kann – und was
nicht hilft

Gerade rund um das Thema Krampfadern sind viele Un- und
Halbwahrheiten im Umlauf. So glauben viele Menschen noch immer, das
Übereinanderschlagen der Beine sei tatsächlich förderlich für die
Varizenbildung (in Wahrheit gibt es keinen Zusammenhang). Auch sind Experten
uneinig, wie stark der Lebensstil (beispielsweise Ernährung, Rauchen)
tatsächlich mit der Entstehung der primären Varikose, die wie beschrieben
genetisch bedingt ist, zusammenhängt. Als gesichert gilt, dass ausreichend
Bewegung helfen kann, das schwächere Bindegewebe zu stärken. Viel Sitzen und
Stehen hingegen staut das Blut zusätzlich und unterstützt somit das Entstehen
der Varikose.

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