4356


4356

2020-11-29T07:13:41+01:00

Prionen sind Proteine, die sowohl im menschlichen als auch
tierischen Organismus vorkommen und als Auslöser der sogenannten „übertragbaren
spongioformen Enzephalopathien“, kurz TSE, gelten. Zu selbigen gehören
beispielsweise der Rinderwahnsinn oder die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
Pathogene Prione sind grundsätzlich von anderen Krankheitserregern wie Viren
oder Bakterien und Pilzen zu unterscheiden, da sie keine RNA oder DNA
enthalten. Nicht nur aus wissenschaftlicher Sicht sind sie ein derzeit sehr
interessantes Forschungsgebiet, infolge der BSE-Krise und der neuen Variante
der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit hatten sie auch einen starken Einfluss auf die
Landwirtschaft, den Verbraucherschutz, die Politik und Medizin.

Übertragung von Prionen

Strukturveränderte Varianten von Prionen sorgen dafür, dass
Krankheiten verursacht werden. Übertragen werden diese – wie auch im Falle von
BSE – über die Nahrung. Die Krankheiten greifen dabei in der Regel auf das
Gehirn zu und führen dort typischerweise zu schwammartigen Veränderungen. Zudem
ist das Krankheitsbild ausnahmslos tödlich. Warum oder wie genau sich die
eigentlich normalen Proteine umwandeln und so zu Krankheitserregern werden, ist
derzeit noch nicht bekannt. Fakt ist aber, dass der „Umbau“ dafür sorgt, dass
die Proteine sich besser gegen Hitze behaupten können und schwerer verdaulich
sind. Das heißt aber auch, dass sie durch normales Erhitzen nicht unschädlich
gemacht werden können.

BSE und die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit

Bei BSE handelt es sich um eine Erkrankung des zentralen
Nervensystems von Rindern durch Prionen, welche auf den Menschen übertragbar
ist. Die Zeit zwischen Infektion über das Auftreten von Symptomen bis hin zum
Tod beträgt oftmals nur wenige Monate. Die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit hingegen
führt innerhalb von zwei Jahren zu einer rasch progredienten Demenz.
Gleichzeitig sind Symptome wie Funktionsstörungen im Bereich des Cerebellums
und visuellen Systems möglich. Der Verlauf der Erkrankung kann derzeit nicht
durch Medikamente beeinflusst werden.

Nach oben