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2020-11-27T15:18:07+01:00

Ein voll und gut ausgestatteter, die Sterilität gewährleistender
Operationssaal ist erforderlich, wobei besonders feine plastisch-chirurgische
Instrumente verwendet werden. Der Operateur trägt eine spezielle Lupenbrille,
um auch sehr feine Strukturen, wie die Nerven, schonend behandeln zu können. Bei
der endoskopischen Stirnstraffung wird eine spezielle fiberoptische
Endoskopieausstattung mit Monitor verwendet. Der Operateur führt den Eingriff
jeweils über zwei der kleinen Schnitte durch, wobei die linke Hand die
Spezialkamera mit Lichtquelle und die andere die Operationsinstrumente hält und
er auf den Bildschirm blickt. Zur Befestigung der gestrafften Stirn am Scheitelbein
sind spezielle sterilisierbare Knochenbohrer erforderlich.

Um
die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten, ist auch eine Ausstattung zur
Notfallbehandlung und kontinuierlichen Kreislauf- und Atmungsüberwachung
erforderlich, auch über mehrere Stunden nach dem Eingriff.

Die
Operation im Detail:
Nach Markierung mit Farbstift, Narkosebeginn oder örtlicher Betäubung
und Unterspritzung mit einer blutstillenden Lösung werden jeweils hinter dem
Haaransatz symmetrisch 2 cm lange Schnitte über dem Scheitelbein bzw.
Schläfenmuskel angebracht. Unter Sicht der Endoskopiekamera präpariert der
Chirurg dann Schritt für Schritt den gesamten Oberrand der Augenhöhle direkt
auf dem Knochen und stellt sich die hier verlaufenden Nerven dar. Es handelt
sich um eine praktisch blutgefäßfreie Schicht, so dass es praktisch nicht
blutet. Nach kompletter Mobilisation bis in die Augenhöhle hinein, werden
gegebenenfalls gezielt die mimischen kleinen Muskeln durchtrennt, die für die
Zornes – und Nasenwurzelfalten verantwortlich sind („Korrugator-, Prozerus-
bzw. Depressor-Muskeln“). Die Knochenhaut („Periost“, “Perikranium“) muss
entlang des gesamten Oberrandes der knöchernen Augenhöhle unter Sicht sorgfältig
eingekerbt werden, damit Brauen und Stirnhaut nach der Anhebung in ihrer neuen
Position festwachsen können.

Danach wird die Stirnhaut mit all ihren Schichten, bis auf den Knochen,
dosiert nach oben gezogen. Die Fixierung am Scheitel kann in verschiedenen
Techniken erfolgen: Am häufigsten wir über ein Bohrloch in der obersten
Schädelschicht eine Naht befestigt, welche mit der sehr festen Kopfschwarte
vernäht wird. Eine zusätzlich kleine, herausragende Schraube sichert diese Naht
für eine Woche. Alternativ gibt es
Kunststoffklammern, die in den Schädelknochen eingehakt werden.

An der Schläfe erfolgt die Befestigung durch mehrere Nähte zwischen den
Gewebeschichten. Drainageschläuche sind nicht unbedingt erforderlich.

Hierdurch
ist ein spannungsloser Hautverschluss mit Klammern in den Haaren möglich, die nach einer Woche entfernt
werden. Auf die Schnitte wird Salbe aufgetragen und ein Verband ist nicht
erforderlich. Schon am folgenden Tag kann normal geduscht und die Haare
gewaschen werden.

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