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2020-11-27T15:07:44+01:00

Die Operation: Der
Hautschnitt kann hinter oder vor dem Ohr durchgeführt werden, und es wird der
Gehörgang von seiner Haut befreit und das Trommelfell, soweit es intakt ist,
geschont und nach vorne vorverlagert. Hiernach wird die Perlgeschwulst und der
das Cholesteatom umgebende Knochen schrittweise mit Bohrer oder Kratzlöffelchen
entfernt und die Perlgeschwulst schrittweise aus den befallenen Anteilen des
Mittelohres oder der Felsenbeinspitze herausoperiert. Sollten Gehörknöchelchen
von der Perlgeschwulst angegriffen worden sein, werden diese ebenfalls
entfernt. Nach der Entfernung aller Cholesteatomanteile wird der Operateur
entweder eine so genannte Radikalhöhle anlegen oder die Rekonstruktion des
Mittelohrs, soweit dies möglich ist, durchführen. Hierbei können Mittelohrprothesen,
die meist aus Titan gefertigt sind, die betroffenen Gehörknöchelchen ersetzen
und zur Anwendung kommen. Nach Verschluss der Operationswunde wird der
Gehörgang mit Tamponadematerial aufgefüllt, dieses kann dann nach einem
Zeitraum zwischen 1 und 3 Wochen ambulant entfernt werden, dann kann das
erreichte Hörergebnis der Operation kontrolliert werden. Grundsätzlich folgen
Cholesteatome keinem vorhersehbaren Wachstumsmuster. Daher ist eine
Besonderheit der Operation, dass über die detaillierten Abläufe der Operation
zur Beseitigung des Cholesteatoms und zur Wiederherstellung der
Mittelohrfunktion keine genauen Vorhersagen getroffen werden können – weil eben
jedes Cholesteatom sich intraoperativ anders präsentieren kann, als zuvor vermutet.

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